Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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be|stẹl|len [mittelhochdeutsch bestellen = ordnen, einrichten; umstellen, althochdeutsch bistellen = umstellen, umgeben]:1. a) veranlassen, dass etwas geliefert, gebracht wird; in Auftrag geben:
eine Ware, Ersatzteile [bei einer Firma, im Internet], das Essen, eine Flasche Wein, ein Buch bestellen;
das Aufgebot bestellen (sich zur Trauung anmelden);
haben Sie schon bestellt? (dem Kellner Ihre Wünsche mitgeteilt?);
ich habe mir ein Schnitzel bestellt;
Ü sie hat sich etwas Kleines bestellt (scherzhaft; sie ist schwanger);
Gerunda … beschimpfte alle Kunsthändler der Welt, den Diebstahl bestellt zu haben (den Auftrag zum Diebstahl erteilt zu haben; Prodöhl, Tod 181);
b) reservieren lassen:
Theaterkarten, einen Tisch [im Restaurant] bestellen.
2. den Ort, Zeitpunkt für jemandes Erscheinen festlegen:
jemanden [für den Nachmittag] zu sich, in ein Café bestellen;
ich bin um vier Uhr beim/zum Arzt bestellt;
Drägowkurt … hatten sie damals zur Polizei bestellt (Loest, Pistole 164);
R dastehen, wie bestellt und nicht abgeholt (umgangssprachlich scherzhaft; verloren und ein wenig ratlos dastehen).
3. a) ↑ "ausrichten" (1):
jemandem Grüße [von jemandem] bestellen;
er lässt dir bestellen, dass …;
kann, soll ich etwas bestellen?;
b) (veraltet) weiterbefördern, zustellen:
die Post bestellen;
nichts/nicht viel zu bestellen haben (nichts/nicht viel ausrichten können; eine untergeordnete Rolle spielen).
4. für einen bestimmten Zweck einsetzen, [für eine bestimmte Tätigkeit] ernennen, als etwas wählen:
einen Vertreter, eine Vertreterin bestellen;
jemanden zum Verteidiger, zum persönlichen Referenten bestellen;
jemanden als Gutachter bestellen;
Am 8. April werden der 64-köpfige Landrat und die Regierung des Kantons Uri neu zu bestellen sein (NZZ 4. 4. 84, 26);
1955 wurde Dr. Berensmann zum Geschäftsführer der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg bestellt (DÄ 47, 1985, 68).
5. (selten) etwas auf/in etwas stellen:
den Tisch mit Geschirr bestellen;
ein mit fünf Betten bestellter Raum.
6. a) (den Boden) bearbeiten:
den Acker, das Land bestellen;
den Garten bestellen;
b) [eine Angelegenheit] ordnen:
nicht nur ich bin es, die Welt ist schlecht bestellt (Bergengruen, Rittmeisterin 42);
um jemanden, etwas/mit jemandem, etwas ist es gut/schlecht usw. bestellt (jemand, etwas ist in einem bestimmten [guten/schlechten] Zustand, einer bestimmten [guten/schlechten] Lage: mit ihm, um seine Gesundheit ist es schlecht bestellen; Im Vordergrund steht die Frage, wie es um die Gnade gegenüber einem Menschen bestellt ist, der das Gesetz verletzt hat [NJW 19, 1984, 1067]; K Ich geb' ihr den Strauß und bestelle alles [bringe alles in Ordnung; Hebbel, Agnes Bernauer I, 2]).
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