Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
besinnen
be|sịn|nen [mittelhochdeutsch besinnen = nachdenken, reflexiv = sich bewusst werden]:1. nachdenken, überlegen:
sich kurz, eine Weile besinnen;
ich habe mich anders besonnen (meine Meinung geändert);
sie hat sich endlich besonnen (ist zur Vernunft gekommen);
er musste sich erst einmal besinnen;
nach kurzem/ohne langes Besinnen.
2.
a) sich an jemanden, etwas erinnern:
ich kann mich nicht mehr auf sie, auf ihren Namen besinnen;
ich besinne mich nicht [darauf], ihn hier gesehen zu haben;
sie besann sich dessen nicht mehr;
jetzt besinne ich mich wieder (jetzt fällt es mir wieder ein);
wenn ich mich recht besinne, war er schon einmal hier;
Er war schon überall gewesen, sogar im Beuthener Reservelazarett, wie der Zimmerpolier da behauptete, obwohl er sich auf den bärtigen Bettnachbar partout nicht besinnen konnte (Bieler, Bär 382);
b) sich bewusst werden:
sie besann sich endlich auf sich selbst, auf die Würde des Ortes;
(gehoben:) er besann sich des profanen Ortes, an dem er sich befand (Kirst, Aufruhr 47);
(gehoben:) Schließlich besann sie sich ihrer Verantwortung, stellte sich auf der Kundgebung dem Dialog (Freie Presse 16. 12. 89, 8);
c) zur ↑ "Besinnung" (2) kommen:
eh' sie von dem Schlage sich in Wien besinnen und zuvor dir kommen (Schiller, Wallensteins Tod I, 3).
3. bedenken, über etwas nachsinnen:
Jaakob besinnt seine Geschichten (Th. Mann, Joseph 316);
Vieles war da zu besinnen (Kaschnitz, Wohin 201).
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