Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
beizen
bei|zen [mittelhochdeutsch beizen, beiʒen = beizen (1, 2), althochdeutsch beizen = erregen, anstacheln, Veranlassungswort zu ↑ "beißen" und eigentlich = beißen machen]:1. mit 1"Beize" (1) behandeln, bestreichen, einreiben oder vermischen:
wir wollen den Schrank dunkel beizen;
Stoff, Leder, Metall, Saatgut, Tabak, Fleisch beizen;
hell gebeiztes Holz;
Er musste seine Maschine auseinanderbauen und die einzelnen Teile mit Lauge beizen (Fels, Sünden 86);
Das Kind saß an einem braun gebeizten Tisch (Handke, Frau 8).
2. a) scharf brennend angreifen, ätzen; in etwas scharf brennend eindringen; in oder auf einer Sache scharf brennen:
der Rauch … beizte den Männern die Augen, dass sie weinen mussten (Baum, Bali 121);
Ü Nun wird die Sache brenzlich. Nun beginnt sie sogar einem Fouché in die Nase zu beizen (St. Zweig, Fouché 158);
b) durch Behandeln mit etwas Scharfem aus etwas entfernen, herausätzen:
Er musste sich den Zigarettengeschmack aus dem Mund beizen (Strittmatter, Wundertäter 49).
3. [mittelhochdeutsch, eigentlich = den jagenden Vogel das Wild beißen lassen] (Jägersprache) mit dem Falken jagen:
Dabei ging es nicht vordergründig um die Anzahl der gebeizten Tiere … »Der polnische Falknerverband … hatte das Treffen mustergültig vorbereitet …« (NNN 14. 11. 86, 1).
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