Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Beize
1Bei|ze, die; -, -n [mittelhochdeutsch beiʒe = Beizmittel, Beizjagd, althochdeutsch beiza = Lauge, Alaun, zu ↑ "beizen"]:1. a) Chemikalie, mit der Holz eingefärbt und die natürliche Maserung hervorgehoben wird:
ich erinnere mich an den Geruch von frischem Holz und scharfer Beize (Jens, Mann 61);
b) Färbemittel für Textilien;
c) (Gerberei) aus Fermenten bestehendes Präparat für die Lederherstellung;
d) Säure oder Lauge zur Oberflächenbehandlung von Metall o. Ä.:
Soll ein Kunststoff mit Metall beschichtet werden, so muss er zuvor aufgeraut werden. Er wird deshalb in eine Beize eingetaucht, die … Chromsäure und … Schwefelsäure enthält (Rhein. Merkur 2. 2. 85, 34);
e) (Landwirtschaft) Mittel, um Krankheitserreger im Saatgut abzutöten;
f) (Tabakindustrie) scharfe Säure oder Lauge, die dem Tabak bestimmte scharfe oder bittere Stoffe entzieht;
g) (Kochkunst) Marinade, saure Soße zum Einlegen von Fisch oder Fleisch:
das Fleisch … in eine Beize aus Rotwein, Buttermilch oder Essig legen (Brigitte 23, 1969, 220).
2. Beizung, Vorgang des Beizens:
bei der Beize von Saatgut wird heute meist das Trockenbeizverfahren angewandt.
3. (Jagdwesen) Jagd mit abgerichteten Greifvögeln, meist Falken; Beizjagd.
4. [eigentlich = Köder für Wild] (landschaftlich) Falle, Hinterhalt:
man wusste nicht, lag dort eine Beize für die, welche den Grünen (= den Teufel) betrügen wollten (Gotthelf, Spinne 55).
2Bei|ze, die; -, -n [ vgl. ↑ "Beisel"] (landschaftlich):
gewöhnliches Wirtshaus, Kneipe:
nebenher hab' ich noch eine Beize aufgemacht. Ein ungeheures Lokal, wo ich gekocht, gegrillt hab' in Jeans (e & t 5, 1987, 79);
In den kleinen Beizen, Weinlokalen … sitzt man zumeist auf Tuchfühlung mit dem Nachbarn (Chic 9, 1984, 133);
Manchmal, wenn ich in einer Beize am Tisch saß, … (Chotjewitz, Friede 262).
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