Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
behalten
be|hạl|ten [mittelhochdeutsch behalten, althochdeutsch bihaltan]:1. a) festhalten, in seinem Besitz lassen, nicht hergeben:
Eigentum erwerben und behalten;
ein Bild als, zum Andenken behalten;
den Rest des Geldes können Sie behalten;
wir hätten unsere Eltern gern noch länger behalten (umgangssprachlich; wir hätten gern, dass sie noch länger gelebt hätten);
Er selbst durfte seine Pistole behalten, die übrigen Offiziere die Degen (Plievier, Stalingrad 231);
ich möchte dich als Freund behalten (du sollst mein Freund bleiben; Sebastian, Krankenhaus 105);
b) (selten) zurückhalten:
Ich hätte weinen können. Aber ich behielt die Tränen (Jahnn, Geschichten 69);
c) an einem Ort belassen:
den Hut auf dem Kopf behalten;
der Kranke konnte endlich wieder die Nahrung bei sich behalten (verhüllend; nicht erbrechen);
Ü etwas im Gedächtnis, im Kopf behalten (etwas nicht vergessen);
wie alle anderen hatte er … die Hände in den Taschen behalten (Plievier, Stalingrad 6);
Er konnte den Schnorchel nicht im Mund behalten (Ott, Haie 366);
ein Schuhgeschäft, wo ich mir ein Paar hübsche, zugleich solide und schmiegsame Knöpfstiefel anpassen ließ, die ich gleich an den Füßen behielt (Th. Mann, Krull 190);
Hörath war einer der Leute, welche Eleusis nur als ein lausiges Rollfeld in Erinnerung behalten hatten (Gaiser, Jagd 195);
d) in seiner Obhut belassen, nicht fortlassen:
jemanden als Gast bei sich behalten;
wir haben die Flüchtlinge über Nacht in unserm Haus behalten;
Er war es, der meinen Freund … in einem Schuppen versteckte und ihn so lange bei sich behielt, bis die Gefahr vorbei war (Jens, Mann 96);
etwas für sich behalten (nicht weitererzählen).
2. a) nicht verlieren; bewahren:
das Gold behält seinen Glanz;
die Nerven, seine gute Laune behalten;
Ich als Mann hätte die Übersicht behalten müssen (Plenzdorf, Leiden 139);
diese Symbole haben ihre Gültigkeit bis zur Gegenwart behalten (Bild. Kunst III, 17);
b) sich als bleibenden Schaden zugezogen haben:
er hat von der Angina einen Herzschaden behalten.
3. im Gedächtnis bewahren, sich merken:
eine Adresse, Nummer behalten;
Zahlen gut behalten können;
Der liest … Bücher von den verdammten Krauts, die Namen konnte kein zivilisierter Mensch behalten (Rehn, Nichts 79);
Wir erinnern uns alle an ihn, sogar Blasing, der nicht leicht etwas behält (Chr. Wolf, Nachdenken 207);
K Gott … behalt ihr nicht die Sünde (denke nicht mehr daran, dass sie gesündigt hat; Bürger, Lenore).
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