Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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be|fịn|den [mittelhochdeutsch bevinden, althochdeutsch bifindan = erfahren, wahrnehmen, zu ↑ "finden"]:1.
a) sich an einem bestimmten Ort aufhalten; (an einem bestimmten Ort, Platz) sein:
er befindet sich in seinem Büro;
wo befindet sich die Kasse?;
das Boot befand sich zweihundert Meter unter Wasser (Ott, Haie 272);
die Brille befand sich nicht, wo sie hingehörte (Gaiser, Jagd 71);
b) (gehoben, oft gespreizt) (in einem bestimmten Zustand, einer bestimmten Lage) sein:
sich in übler Laune, in einem Irrtum befinden;
die beiden Länder befanden sich im Kriegszustand;
sich in guten Händen befinden (gut versorgt sein);
Dieses Armeezentrum … befindet sich in Auflösung (löst sich auf; Plievier, Stalingrad 308);
c) (gehoben) sich in einer bestimmten Weise fühlen, in einer bestimmten gesundheitlichen Verfassung sein:
sich wohl, unpässlich befinden;
wie befindet sich der Patient?;
Tatsächlich befand ich mich nicht behaglich (Muschg, Sommer 266).
2. (gehoben)
a) für etwas halten, erachten:
etwas für gut befinden;
einen Angeklagten [als, für] schuldig befinden;
er wurde für tauglich befunden, als Soldat zu dienen;
b) etwas entschieden aussprechen, äußern:
sie befand, der Preis sei zu hoch;
Unbedingt notwendig sei es, befand Simon, an einem Abend ins Burgtheater zu gehen (Danella, Hotel 335);
Trotzdem befand der Arzt, dass der Mann auf natürliche Weise ertrunken sei (Prodöhl, Tod 242).
3. (oft Amtssprache) urteilen, etwas bestimmen:
über die Zahl der Teilnehmer befindet der Ausschuss;
nicht der Kriminalhauptkommissar Stüllenberg befand darüber, ob gegen Christian Rötzel wegen Mordverdachtes Haftbefehl beantragt wurde (Prodöhl, Tod 134);
Hierüber möchten Hemor und Sichem selber befinden nach ihrer Würde (Th. Mann, Joseph 178).
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