Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
bedeuten
be|deu|ten [mittelhochdeutsch bediuten = andeuten, verständlich machen; reflexiv = zu verstehen sein, zu ↑ "denken"]:1. a) (als Zeichen, als Folge von Zeichen) für einen bestimmten Inhalt stehen, als ↑ "Bedeutung" (1 b) haben; ausdrücken, meinen:
was bedeutet dieses Zeichen, Wort?;
das Wort Automobil bedeutet eigentlich »Selbstbeweger«;
was soll das bedeuten? (welchen Sinn, Grund, Zweck hat das, was steckt dahinter?);
b) notwendig zur Folge haben, mit sich bringen:
handelspolitischer Protektionismus bedeutet Einschränkung des Verkehrs zwischen den Völkern;
er ahnte nicht, was es bedeutet, ein Ausgestoßener zu sein;
das bedeutet (heißt, besagt), dass sie den Vertrag erfüllen müssen;
Diese Stadt … aufzugeben bedeutet, die freie Welt zu zerstören (Hörzu 19, 1981, 18);
c) (unter einem bestimmten Gesichtspunkt betrachtet) sein:
ein Wagnis bedeuten;
das Konzil von Nizäa bedeutet einen Meilenstein in der Geistesgeschichte der Menschheit;
sie bedeutete ihm, für ihn nur ein Abenteuer;
Es hatte einen gewissen Reiz bedeutet, Helga dorthin mitzunehmen (Danella, Hotel 36);
d) auf etwas Zukünftiges hindeuten; Zeichen sein für etwas, was eintreten wird:
das bedeutet nichts Gutes;
S Perlen bedeuten Tränen (bekommt man Perlen geschenkt, hat man für die Zukunft mit Kummer und Sorgen zu rechnen; schon im 9. Jahrhundert verbreiteter Aberglaube).
2. [für jemanden, etwas] in einem bestimmten Maße wichtig genommen, ernst genommen werden, ↑ "Bedeutung" (2 b) haben:
als Politiker etwas bedeuten;
ihr Name bedeutet viel in der Fachwelt;
Geld bedeutet mir wenig;
das hat nichts zu bedeuten (ist nicht wichtig, nicht wesentlich);
Am auffallendsten, dass ihnen die Antike nichts mehr bedeutete (Fest, Im Gegenlicht 303);
Wie wenig kann ich ihm noch bedeuten, wenn er imstande ist, tatsächlich abzureisen (Strauß, Niemand 12).
3. a) (gehoben) zu verstehen geben:
er bedeutete mir, ihm zu folgen;
mir wurde bedeutet, dass ich warten sollte;
Ein Milizionär bedeutet uns, den Damm zu verlassen (Berger, Augenblick 122);
b) (veraltet) aufklären; (jemanden) wissen lassen:
»Er ist ein Neffe des Barons«, bedeutete sie mich;
K und es pickt die Pendeluhr, die eintönig mich bedeutet, wie das Leben weiterschreitet (Lenau, In der Krankheit).
4. a) anzeigen, verdeutlichen:
das wird bedeutet durch den runden Hut (Schiller, Piccolomini IV, 5);
b) ↑ "zeigen" (2 a):
so muss man ihn freundlich grüßen und meine Wohnung bedeuten (Schiller, Fiesco II, 15).
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