Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
austreten
aus|tre|ten :1. (Brennendes, Glühendes) durch Darauftreten ersticken:
ein Feuer, eine Zigarette austreten;
Er lässt den Stummel fallen und tritt … die Glut aus (Bieler, Bonifaz 121).
2.
a) durch häufiges Treten bahnen, festtreten:
eine Spur im Schnee austreten;
ausgetretene Pfade;
b) durch häufiges Darauftreten abnutzen:
ausgetretene Stufen, Dielen;
c) durch Tragen ausweiten:
neue Schuhe austreten;
ausgetretene (durch langes Tragen [übermäßig] ausgeweitete) Latschen.
3. (Jägersprache) ins Freie treten:
das Rudel tritt aus dem Wald aus;
Göde saß noch keine Viertelstunde, da trat der Bock aus und stellte sich breit und blank vor ihn hin (Löns, Hansbur 72).
4. (umgangssprachlich) einen Raum verlassen, um seine Notdurft zu verrichten:
ich muss [mal] austreten;
austreten gehen;
Frauen …, die … dem Innern der Lkws entkletterten … und die zu uns ins Haus austreten kamen (Küpper, Simplicius 91).
5. (aus einer Institution) freiwillig ausscheiden:
aus einer Partei, aus der Kirche austreten.
6. nach außen, ins Freie gelangen:
hier tritt Öl aus;
in die oberen Räume war Gas ausgetreten;
ob … Dioxin mit dem Sickerwasser … austritt und in den Rhein fließt (Basler Zeitung 27. 7. 84, 19);
dort …, wo der Wolchow aus dem Ilmensee austritt (Berger, Augenblick 113);
So tritt das Blut ins Gewebe aus (Grzimek, Serengeti 187);
der Bruch wird darunter (= unter der zu flachen Pelotte) immer wieder austreten (Siegel, Bruchheilung 82).
7. über die Ufer treten:
Die Wasser sind von den entsetzlichen Regen alle ausgetreten (Goethe, Götz V);
die Wiesen … waren … von ausgetretenen Gräben überschwemmt (Goethe, Kampagne in Frankreich 1792, 11. Oktober).
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