Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
aussprechen
aus|spre|chen :1. a) in Lauten wiedergeben, artikulieren:
ein Wort deutlich, richtig, falsch, mit Akzent aussprechen;
dieser Laut ist schwer auszusprechen;
Ich hörte das Wort Dollar auf allen Wegen, … es wurde immer mit Andacht ausgesprochen (Koeppen, New York 24);
b) sich schwer, leicht o. Ä. aussprechen (1 a) lassen:
ihr Name spricht sich schwer aus.
2. zu Ende sprechen:
er hatte kaum ausgesprochen, als …;
man soll den anderen immer aussprechen lassen!
3. a) äußern, ausdrücken, zur Kenntnis geben:
einen Gedanken, Wünsche, seine Meinung, sein Beileid aussprechen;
jemandem sein Bedauern aussprechen;
der Regierung das Vertrauen aussprechen (Parlamentssprache; ein Vertrauensvotum für sie abgeben);
ein Urteil, eine Strafe aussprechen (verkünden);
b) in bestimmter Weise über jemanden, etwas sprechen:
sich lobend, tadelnd, anerkennend über jemanden aussprechen;
sie hat sich nicht näher darüber ausgesprochen;
c) (seltener) sich zeigen, zum Ausdruck kommen:
in ihren Gesichtern spricht sich Angst aus;
In dem Manne … sprach sich eine gewaltige Kraft aus (Bergengruen, Rittmeisterin 169).
4.
a) (für jemanden oder etwas) Stellung nehmen; etwas befürworten:
sich für den Bewerber, für Reformen aussprechen;
b) (gegen jemanden oder etwas) Stellung nehmen; jemanden, etwas ablehnen:
sich gegen den Bewerber, gegen eine Maßnahme, gegen Atomwaffen aussprechen.
5.
a) sagen, was einen bewegt; sich etwas von der Seele reden:
sich offen aussprechen;
sie hat sich bei ihrer Mutter [darüber] ausgesprochen;
sprich dich aus! (ironisch; was hast du mir noch alles vorzuwerfen?);
Sprechen Sie sich aus (äußern Sie sich freimütig), lieber Freund (Grass, Hundejahre 465);
b) zur Klärung einer Meinungsverschiedenheit o. Ä., in dem Wunsch nach Verständigung miteinander reden:
wir müssen uns einmal in Ruhe aussprechen.
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