Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
außer
1au|ßer [mittelhochdeutsch ūʒer, althochdeutsch ūʒar = außerhalb, heraus, zu 1"aus"]:1. ausgenommen, abgesehen von:
außer dir habe ich keinen Freund;
man hörte nichts außer dem Ticken der Uhr;
außer (neben) ihrem Beruf hat sie noch einen großen Haushalt zu versorgen;
Nichts verbindet sie außer dem gemeinsamen Hass und der gemeinsamen Furcht, nichts haben sie gemeinsam außer dem Gegner (Sieburg, Robespierre 254);
wir hatten nichts mitgenommen außer dem, was man für eine dreiwöchige Reise braucht (Katia Mann, Memoiren 101);
Außer in Sport bin ich in nichts gut und in Mathe kapier ich gar nichts (Thor [Übers.], Ich 6);
K Bewacht ihn. Dass niemand mit ihm rede außer eurer Gegenwart (ohne dass ihr dabei seid; Goethe, Götz V).
2. drückt aus, dass etwas außerhalb einer räumlichen oder zeitlichen Gegebenheit, Zuordnung oder einer anders gearteten Beziehung geschieht, sich abspielt, befindet o. Ä.:
außer Sicht, Hörweite, [aller] Gefahr sein;
außer Dienst sein;
etwas außer Zweifel setzen;
das Schiff wurde außer Dienst gestellt;
die Fabrik ist jetzt außer Betrieb (arbeitet nicht mehr);
ich bin außer Atem (bekomme nur keuchend Luft, bin atemlos);
er ist wieder außer Bett (veraltend; kann wieder aufstehen);
du kannst auch außer der Zeit kommen;
sie sind alle außer Haus[e]/ außer Hauses (gehoben; haben das Haus verlassen, sind ausgegangen);
außer Landes gehen (veraltend; das Land verlassen);
etwas außer jeden Zusammenhang stellen;
außer sich sein (sich nicht zu fassen wissen: ich bin ganz außer mir [vor Freude]);
außer sich geraten (die Selbstbeherrschung verlieren: ich geriet außer mir/mich vor Wut).
2au|ßer [zu: 1"außer"]:
ausgenommen, es sei denn:
ich habe nichts erfahren können, außer dass sie abgereist ist;
ich komme, außer es regnet, außer wenn es regnet;
das tut keiner außer ich selbst;
du bist nirgendwo sicher außer bei mir.
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