Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
ausreißen
aus|rei|ßen :1. aus etwas herausreißen, durch Herausreißen entfernen:
Blumen, Unkraut ausreißen;
jemandem, sich die ersten grauen Haare ausreißen;
Wie man der Kobra … den Giftzahn ausreißt (Frisch, Stiller 41);
die Fingernägel habe man ihm ausgerissen (Niekisch, Leben 365).
2.
a) sich aus etwas gewaltsam lösen, von etwas abreißen:
der Ärmel, Henkel ist ausgerissen;
b) einreißen, durch einen Riss weiter werden:
die Knopflöcher sind ausgerissen;
Der Mantel offen, die Knöpfe fehlten, die Taschen ausgerissen (Plievier, Stalingrad 142);
Die Nahtenden an den Ärmelaufschlägen sind zusätzlich verriegelt. Sie reißen auch nach vielen Wäschen nicht aus (Herrenjournal 3, 1966, 32).
3. (umgangssprachlich) weglaufen [um sich einer unangenehmen Situation, jemandes Zugriff zu entziehen]:
seine Frau ist ihm ausgerissen (hat ihn verlassen);
Nach eingehender Befragung gab die Achtjährige aber zu, sie habe mit einer Freundin ausreißen wollen (SZ 20. 3. 98, 21);
Zahlreiche Stenotypistinnen rissen verständlicherweise aus (Niekisch, Leben 72);
Unterstützen Sie nur noch diesen Feigling, damit er auch sicher ausreißen kann vor den Ansprüchen einer schutzlosen … Frau! (Fallada, Herr 129).
4. (Sport):
Hellströms Lauf ist der Lauf eines Siegers: … so zieht er vorbei und lässt Bert nicht weiter ausreißen (Lenz, Brot 61).
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