Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
ausreden
aus|re|den :1. a) zu Ende sprechen:
darf ich erst ausreden?;
jemanden [nicht] ausreden lassen;
b) seine Rede beenden:
hoffentlich hat er bald ausgeredet.
2. jemanden durch Worte von etwas, jemandem abbringen; jemanden in einer bestimmten Sache umstimmen:
jemandem ein Vorhaben, eine Idee ausreden;
die Eltern versuchten, ihm das Mädchen auszureden;
Das kann mir niemand ausreden (ich bleibe bei meiner Überzeugung; Schnabel, Marmor 112).
3. (süddeutsch, österreichisch, schweizerisch)
a) sich aussprechen, jemandem sein Leid klagen:
sie musste sich einmal [bei ihrer Freundin] ausreden;
b) ausführlich besprechen, offen aussprechen, Konflikte durch Reden klären:
wir haben es miteinander ausgeredet;
Noch nicht ausgeredet ist allerdings ein völliges Telefonierverbot während der Fahrt (Standard 4. 10. 2007, 11);
miteinander/mit jemandem ausgeredet haben (umgangssprachlich; nichts mehr voneinander wissen wollen: du brauchst mich nicht mehr zu grüßen, wir haben miteinander ausgeredet).
4. (veraltend) sich herausreden; Ausflüchte gebrauchen; etwas als Ausrede, Entschuldigung anführen:
unschlüssig bis zum letzten Augenblick, wie er sich ausreden werde (Musil, Mann 1 066);
Dass keiner es gewesen sein will, jeder sich auf den anderen ausredet, ist widerlich genug (Kantorowicz, Tagebuch I, 335);
hätte er sich vielleicht durch verlegenes Stammeln … verdächtig gemacht oder sich mit mangelnder Vollmacht schlecht ausgeredet (A. Zweig, Grischa 266).
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