Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
ausheben
aus|he|ben :1. a) (Erde o. Ä.) ↑ "ausschaufeln" (a):
für das Fundament, den Graben musste viel Erde ausgehoben werden;
b) durch Ausschaufeln von Erde o. Ä. herstellen, ausschachten:
eine Baugrube, einen Graben ausheben;
unter diesem Führer werden die Gräber für die noch Lebenden ausgehoben (Plievier, Stalingrad 236).
2. aus seiner Haltevorrichtung herausheben, aushängen:
einen Fensterflügel ausheben.
3. a) (in zerstörerischer oder räuberischer Absicht) aus dem Nest herausnehmen, wegnehmen:
sie haben heimlich die Eier, die jungen Vögel ausgehoben;
b) (ein Nest) durch Herausnehmen der Eier oder der jungen Vögel leeren:
die Jungen haben ein Krähennest ausgehoben;
die Bäuerin hebt abends die Nester aus (sammelt die Eier ein);
c) (landschaftlich) (einen Briefkasten) leeren:
dieser Briefkasten wird dreimal am Tag ausgehoben.
4. (eine Gruppe von Personen, die gesucht werden) in ihrem Versteck auffinden und verhaften:
Ein Verschwörernest wurde ausgehoben, und Andreas war darein verwickelt (Küpper, Simplicius 47);
Banden … wurden aus ihren heimlichen Schlupfwinkeln in den Holzlägern am Seine-Ufer … ausgehoben (Maass, Gouffé 8).
5. (veraltet) (Soldaten) zum Wehrdienst einberufen, einziehen:
während die ausgehobenen Regimenter an die Grenze marschieren (St. Zweig, Fouché 30);
Ü einer der vielen …, die … dem Zug der Grippe zu folgen hatten, der im kommenden Winter und Frühjahr ein Heer eigener Art unter den Lebenden aushob (A. Zweig, Grischa 415).
6. (Ringen) (den Gegner) durch Hochheben zu Fall zu bringen suchen.
7. (umgangssprachlich) ausrenken:
ich habe mir den Arm, die Schulter ausgehoben.
8. (umgangssprachlich) aushebern:
bei der Untersuchung wurde ihm der Magen ausgehoben.
9. (Druckwesen)
a) von Hand gesetzte Zeilen aus dem gefüllten Winkelhaken nehmen;
b) die Druckform nach dem Druck aus der Druckmaschine nehmen.
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