Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
ausgehen
aus|ge|hen :1. a) (zu einem bestimmten Zweck, mit einer bestimmten Absicht) die Wohnung verlassen, aus dem Haus gehen:
sie war ausgegangen, um einen Besuch, um Einkäufe zu machen;
b) (zum Vergnügen, zum Essen, Tanzen u. Ä.) ein Lokal o. Ä. aufsuchen:
häufig, selten, sonntags ausgehen;
wir gehen ganz groß aus;
sich zum Ausgehen fertig machen.
2. von einer bestimmten Stelle seinen Ausgang nehmen, abgehen, abzweigen:
von diesem Knotenpunkt gehen mehrere Fernstraßen aus.
3. (von Postsendungen) abgeschickt werden:
die aus- und eingehende Post;
Herr von Balk hatte die Einladungen ausgehen lassen (hatte veranlasst, dass sie abgeschickt wurden; Wiechert, Jeromin-Kinder 710).
4. a) von jemandem herrühren, vorgebracht, geäußert, vorgeschlagen werden:
ich weiß nicht, ob der Wunsch von ihm ausging;
die Anregung geht vom Minister aus;
b) ausgestrahlt, hervorgebracht werden:
Ruhe, Sicherheit, ein bestimmtes Fluidum geht von jemandem aus;
geht von seiner Person ein wahrnehmbarer Glanz aus (Nigg, Wiederkehr 196).
5. zum Ausgangspunkt nehmen, etwas zugrunde legen:
du gehst von falschen Voraussetzungen aus;
gehen wir einmal davon aus, dass er im Recht ist;
ich gehe davon aus (nehme als sicher an, bin davon überzeugt) , dass die Tarifparteien sich bald einigen werden.
6. sich etwas zum Ziel setzen, es auf etwas absehen:
auf Gewinn, Betrug ausgehen;
Drahtzieher …, die geflissentlich darauf ausgehen, das Verhältnis … zu verschlechtern (Dönhoff, Ära 134);
Unter dem Mantel von Treue und Tugend wird … auf Eroberungen ausgegangen (Hörzu 18, 1973, 61).
7. a) in bestimmter Weise enden:
das kann nicht gut ausgehen;
der Autounfall hätte schlimmer ausgehen können;
b) (landschaftlich) aufhören, zu Ende gehen:
die Schule geht um 12 Uhr aus;
das Theater war spät ausgegangen;
c) (Sprachwissenschaft) (auf einen bestimmten Buchstaben, eine bestimmte Silbe o. Ä.) enden:
auf einen Vokal ausgehen;
Namen, die alle auf »hippos«, »Pferd«, ausgehen (Th. Mann, Krull 306);
d) (selten) in etwas übergehen, auslaufen:
das Muster geht am Rand in Bogen aus.
8. (von etwas, was in bestimmter Menge vorhanden ist) sich erschöpfen, zu Ende gehen, schwinden:
die Vorräte sind ausgegangen;
das Geld ging uns aus;
Ü allmählich geht mir die Geduld aus.
9. sich aus einem organischen Zusammenhalt lösen, ausfallen:
die Zähne, Federn gehen aus;
die Haare gehen ihm aus.
10. (umgangssprachlich) sich in bestimmter Weise ausziehen lassen:
die nassen Handschuhe gingen schwer aus.
11. a) aufhören zu brennen oder zu leuchten; erlöschen:
das Licht, die Lampe ging aus;
die Pfeife war ihm ausgegangen;
Michael ließ die trübe Funzel ausgehen (Grzimek, Serengeti 128);
b) (von einem Motor) stehen bleiben, aufhören zu laufen:
mit der Zündung stimmt etwas nicht, der Motor geht an jeder Ampel aus.
12. (landschaftlich)
a) (von Farbe) beim Waschen aus einem Gewebe o. Ä. schwinden oder auslaufen:
die Farbe, das Rot in diesem Stoff ist beim Waschen ausgegangen;
b) (von Gewebe o. Ä.) beim Waschen die Farbe verlieren, Farbe abgeben:
der Stoff geht beim Waschen [nicht] aus.
13. a) (ein Gelände, eine Strecke o. Ä.) gehend durchmessen:
auf gleichbleibender Höhe die Mulde ausgehen, auch wenn der Weg weiter erscheint (Eidenschink, Fels 109);
b) (österreichisch umgangssprachlich) gerade ausreichen:
das Geld, die Zeit geht sich aus;
es geht sich noch aus, dass wir den Zug erreichen.
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