Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Ausbruch
Aus|bruch, der; -[e]s, Ausbrüche:1. a) das gewaltsame Ausbrechen aus einem Gewahrsam; Flucht:
der Ausbruch der Gefangenen;
b) (Militär) das Durchbrechen der feindlichen Linie bei dem Bemühen, aus einer Einkesselung durch feindliche Truppen herauszukommen:
einen Ausbruch wagen;
c) das Sichlösen aus einer Bindung, das Verlassen einer Gemeinschaft:
der Ausbruch aus der bürgerlichen Gesellschaft.
2. a) plötzlicher Beginn:
der Ausbruch des Krieges, der Meuterei, des Streites;
b) plötzliches, heftiges Einsetzen von etwas:
der Ausbruch einer Krankheit, Krise;
der Ausbruch (die Eruption, die mit Heftigkeit einsetzende Tätigkeit) des Vulkans;
der Konflikt kam ganz plötzlich zum Ausbruch;
Wer konnte wissen, ob es die Schrulle eines absonderlichen Gelehrten oder … der Ausbruch geistiger Umnachtung war? (Menzel, Herren 53);
Er kam ins Lachen, und ich merkte, dass dieser unaufhaltsame Ausbruch seiner Heiterkeit sich auf etwas bezog, was … (Hauptmann, Schuß 10);
es war ein plötzlicher Ausbruch von Verzweiflung und Edelmut (Geissler, Wunschhütlein 181);
Die Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich (1685) war ein verspäteter Ausbruch der Unduldsamkeit (Fraenkel, Staat 154).
3. plötzliche Affektentladung; sich mit Heftigkeit äußernde Gemütsbewegung, Gefühlsentladung:
sich vor jemandes unbeherrschten Ausbrüchen fürchten;
Ulrich hat den Brief Clarissens als eine Störung empfunden. Die sprunghaften Ausbrüche darin beunruhigen ihn (Musil, Mann 716);
Ihre lang zurückgedrängte Bitterkeit macht sich dann in wilden Ausbrüchen Luft, wobei sie abwechselnd sich selbst und meinen Vater beschimpft (Kinski, Erdbeermund 41).
4. (Weinbau) Wein, der aus besonders ausgelesenen, überreifen Trauben hergestellt wird; Auslese.
5. (Bergbau) durch Sprengen entstandener Hohlraum unter Tage:
ein Ausbruch wird durch den Ausbau gesichert.
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