Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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aus|brei|ten :1. a) (Zusammengelegtes, -gefaltetes) zu seiner ganzen Größe auseinanderbreiten:
einen Stadtplan auf dem Tisch ausbreiten;
eine Decke, eine Zeitung ausbreiten;
sie breitete ein Tuch über den/(auch:) dem Käfig aus (deckte es ausgebreitet darüber);
Ü seine Ansichten, Probleme, sein Leben [vor jemandem] ausbreiten (darlegen);
Er hatte unten am Ufer der Nahe seinen grünen Offiziersmantel ausgebreitet (Alexander, Jungfrau 29);
einen Gedanken will er ausbreiten, als Zuhörerin ist seine Frau immer nützlich (Loest, Pistole 36);
Manchmal hätte er gern sein Glück und seine Pläne vor Johanna ausgebreitet (Feuchtwanger, Erfolg 623);
b) (aus Einzelteilen Bestehendes) nebeneinander hinlegen, auf einer Fläche verteilen:
seine Bücher, den Inhalt eines Paketes auf dem Tisch ausbreiten;
die Händler breiten ihre Waren [auf dem Markt, vor den Käufern] aus;
wenn sie sich bei den Personalabteilungen vorstellte und ihre Papiere ausbreitete (Bieler, Mädchenkrieg 495).
2. [paarweise Angeordnetes] nach den Seiten hin ausstrecken:
die Flügel, Schwingen, Fittiche ausbreiten;
die Bäume breiten ihre Äste, Zweige aus;
mit ausgebreiteten Armen auf jemanden zukommen;
Auf einem Eisblock breitete ein Hummer seine Scheren aus (Th. Mann, Krull 55).
3.
a) sich verbreiten; Raum, Boden gewinnen:
das Unkraut breitet sich auf dem Beet aus;
Rauchschwaden breiteten sich über der/(auch:) die Stadt aus;
Der Wärter schließt … ab. May ist allein. Dunkelheit breitet sich in der Zelle aus (Loest, Pistole 25);
die Drogenszene, die sich in den USA immer weiter ausbreitet (Danella, Hotel 181);
Warmer Zimtgeruch zog durch die Flure, … Kandiszucker knisterte im Tee, Wohlbehagen breitete sich aus (Brückner, Quints 50);
den Staat, darin sich Luxus und Wohlleben ausbreiten (Thieß, Reich 59);
Stille breitet sich aus, die Zeitungsprüfer schweigen (Sieburg, Robespierre 181);
b) um sich greifen:
das Feuer breitete sich mit Windeseile aus;
Seuchen, Krankheiten breiten sich aus;
c) sich über eine bestimmte Fläche ausdehnen, erstrecken:
Wiesen und Felder breiten sich vor seinen Augen aus;
Die Stadt breitet sich nun landwärts wie ein Fächer vor dem Reisenden aus (Koeppen, Rußland 59 f.)
4. (abwertend) sich über etwas verbreiten, weitschweifig erörtern:
sie konnte sich stundenlang über ihr Lieblingsthema ausbreiten.
5. (umgangssprachlich) es sich an einem Platz bequem machen [und dabei viel Raum für sich beanspruchen]:
breite dich nicht so sehr aus!;
sie hat sich auf dem Sofa ausgebreitet.
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