Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
aufstellen
auf|stel|len :1. a) in einer bestimmten Ordnung o. Ä., an einen vorgesehenen Platz stellen, hinstellen:
Tische und Stühle [auf der Terrasse] aufstellen;
eine Falle [im Keller] aufstellen;
Um die Zwiebackkiste, auf der ich saß, hatte ich fünf Flaschen aufgestellt (Bieler, Bonifaz 70);
In meiner Küche leckte es durch, so dass ich Wassereimer aufstellen musste (Eppendorfer, St. Pauli 171);
b) Aufstellung nehmen [lassen]; postieren:
einen Posten [an der Tür] aufstellen;
wir haben uns in Reih und Glied aufgestellt;
Ein Mann mit einer Violine stellte sich am Rande des Bürgersteiges auf und begann … zu spielen (Remarque, Triomphe 156);
c) errichten, aufbauen:
ein Gerüst, eine Baracke, ein Denkmal aufstellen;
d) (Umgestürztes) wieder aufrecht hinstellen:
die Kegel aufstellen.
2. a) aufrichten, aufwärtsstellen, hochstellen:
den Kragen aufstellen;
der Hund stellt die Ohren auf;
b) (von Fell, Haaren) sich aufrichten:
die Borsten, Haare haben sich aufgestellt.
3. a) zu einem bestimmten Zweck zusammenstellen, formieren:
eine Mannschaft, eine Truppe aufstellen;
b) sich (als Gruppe) in einer bestimmten Weise formieren, organisieren, um für die auf einen zukommenden Aufgaben gerüstet zu sein:
das Unternehmen hat nur dann eine Überlebenschance, wenn es sich ganz neu aufstellt;
das Unternehmen hat sich ganz neu, ist gut aufgestellt für die neuen Herausforderungen;
wir sind für die Herausforderungen der nächsten Jahre gut aufgestellt.
4. für eine Wahl, einen Wettkampf o. Ä. vorschlagen, benennen:
einen Kandidaten, jemanden als Kandidaten aufstellen;
sich [als Kandidat(en)] aufstellen lassen;
für das diesjährige große Rennen …, zu dem Achim aufgestellt war (Johnson, Achim 38).
5. a) ausarbeiten, niederschreiben:
einen Plan, eine Liste, eine Bilanz aufstellen;
eine Gleichung aufstellen;
b) erarbeiten:
eine Theorie, Regeln, Normen aufstellen;
seine Menschenkenntnis und sein Rechtsempfinden waren bedeutend genug, um ein Gesetzeswerk aufzustellen, das … den größten Geistestaten zugerechnet werden darf (Thieß, Reich 638);
c) erringen, erzielen:
einen Rekord aufstellen;
d) aussprechen:
eine Forderung, Vermutung, Behauptung aufstellen (etwas fordern, vermuten, behaupten).
6. (österreichisch, sonst landschaftlich) zum Kochen aufs Feuer setzen:
die Suppe, Kartoffeln aufstellen;
Ich stell mal das Kaffeewasser auf (Kühn, Zeit 6).
7. (norddeutsch) etwas ↑ "anstellen" (5 b):
was habt ihr denn da wieder aufgestellt?
8. (österreichisch salopp) stürzen, einen Unfall erleiden:
Die Kamikaze-Duelle von Führerschein-Neulingen. […] »Obwohl es fast jeden Tag einen aufstellt« (Haas, Komm süßer Tod 153).
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