Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
aufschließen
auf|schlie|ßen :1. durch Betätigen eines Schlosses öffnen, zugänglich machen:
den Schrank, die Haustür [mit einem Nachschlüssel] aufschließen;
sie hat mir [das Zimmer] aufgeschlossen;
Ü der Lehrer hat den Schülern den Sinn des Gedichts aufgeschlossen (gehoben; erklärt);
eine neue Welt schloss sich ihr auf (tat sich ihr auf, erschloss sich ihr);
Sie stürmte fast aus dem Kino, da sie zuerst noch das Fahrrad aufschließen musste (Alexander, Jungfrau 90).
2. (gehoben) offenbaren; mitteilen:
jemandem sein Herz, sein Inneres aufschließen.
3. a) aufrücken; den Abstand zu jemandem, der einen Vorsprung hat, verringern, beseitigen:
bitte aufschließen!;
eine 10-köpfige Verfolgergruppe schloss zum führenden Radrennfahrer auf;
Mein Vordermann war hinter einer Baracke verschwunden; ich rannte, um zu ihm aufzuschließen (Kant, Aufenthalt 33);
b) (Sport) einen führenden Spieler, eine führende Mannschaft einholen, erreichen:
mit diesem Sieg schloss die Mannschaft zur Spitzengruppe auf;
Der DDR-Sportler … würde mit einem erneuten Gesamterfolg zu den dreifachen Siegern Björn Wirkola (Norwegen) und Helmut Recknagel (DDR) aufschließen (BNN 30. 12. 85, 5);
Ü weitere Reformen seien in China unerlässlich, um zu den Industriestaaten des Westens aufzuschließen (MM 17./18. 1. 87, 2).
4. (Amtssprache) an die öffentlichen Versorgungsanlagen anschließen:
einen Distrikt [für die Bebauung] aufschließen;
Diese Ersatzgrundstücke waren nicht aufgeschlossen und mussten erst mit einer umfangreichen Infrastruktur versehen werden (profil 17, 1979, 34).
5. (Chemie, Biologie) löslich machen; auflösen:
Eiweiß aufschließen;
die Nahrung wird im Magen aufgeschlossen.
6. (Bergbau) für den Abbau erschließen, abbaureif machen:
Uranvorkommen aufschließen.
7. (Hüttenwesen) durch Zerkleinern aufbereiten:
Erze aufschließen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: aufschließen