Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
aufrichten
auf|rich|ten :1. aus liegender oder gebeugter Haltung in die Höhe richten, gerade richten, hochrichten:
einen Kranken, sich im Bett aufrichten;
den Oberkörper aufrichten;
den Gestürzten wieder aufrichten (auf die Beine stellen);
Die Schlange … richtete sich mit dem Kopf etwa einen halben Meter vom Boden auf (Grzimek, Serengeti 179);
weil das Boot … lang brauchte, bis es sich aus seiner Schräglage wieder aufgerichtet hatte (Ott, Haie 285);
der Rückspiegel ist tatsächlich verschoben, einfach zu tief, ich muss ihn aufrichten (Frisch, Gantenbein 292);
Der Zeigefinger der rechten Hand war aufgerichtet (Bieler, Bonifaz 22).
2. errichten, aufbauen:
ein Baugerüst aufrichten;
Ü ein Reich aufrichten;
Wir werden ein kleines Gewölbe aus Steinen darüber aufrichten (Wiechert, Jeromin-Kinder 718);
das weiß niemand, was es für einen einzelnen Mann bedeutet, einen Dachstuhl aufzurichten (Waggerl, Brot 11);
der Versuch, eine neue kommunistische Kultur in Russland aufzurichten … (Freud, Unbehagen 153).
3. a) trösten, jemandem Mut zusprechen:
einen Verzweifelten [durch Zuspruch] aufrichten;
Irgendwie braucht man jemand, der einen wieder ein bisschen aufrichtet, dass man nicht so stumpfsinnig dahindämmert (Klee, Pennbrüder 113);
während Beatrice sich mit Sahne vergnügt, sie, die er meint aufrichten zu müssen (Frisch, Gantenbein 478);
b) wieder Mut schöpfen:
ich habe mich an ihm, seinem Zuspruch aufgerichtet;
jener Komsomolzenroman, der so viele sowjetische Jugendliche beeinflusste, an dem sie sich aufrichteten, wenn sie Zweifel hatten (Leonhard, Revolution 54).
4. (landschaftlich) aufarbeiten:
Polstermöbel aufrichten.
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