Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
aufreißen
auf|rei|ßen :1. durch [Zer]reißen [der Umhüllung] öffnen:
einen Brief, eine Zigarettenpackung aufreißen.
2. schnell, ruckartig öffnen:
die Tür aufreißen;
den Mund, die Augen aufreißen (umgangssprachlich; vor Schreck, Staunen o. Ä. weit öffnen);
Die Frau lief offenbar zielstrebig in der Wohnung umher, riss quietschende Schubladen und Fächer auf (Kronauer, Bogenschütze 133).
3. aufbrechen:
das Straßenpflaster aufreißen.
4. a) sich plötzlich öffnen:
eine Naht, die Hose ist an der Seite aufgerissen;
die Wolkendecke reißt auf;
Häuser stürzten ein oder wurden beschädigt, Straßen rissen auf (NZZ 20. 8. 83, 7);
b) durch Reißen beschädigen; ein Loch in etwas reißen:
ich habe [mir] den Rocksaum aufgerissen;
der Schiffsrumpf wurde aufgerissen;
c) (Sportjargon) die gegnerische Deckung durch geschicktes Spiel auseinanderziehen und somit Platz für einen Durchbruch schaffen:
die Stürmer rissen mit direkten Pässen die Abwehr auf.
5. (Technik) einen ↑ "Aufriss" (1) machen:
ein Konstruktionsteil aufreißen.
6. in großen Zügen darstellen:
ein Thema aufreißen.
7. (salopp)
a) jemandes Bekanntschaft suchen, um miteinander geschlechtlich zu verkehren:
Da kamen die Typen aus der Umgebung mit ihren Mopeds …, um Schülerinnen aufzureißen, die auf Klassenreise waren (Christiane, Zoo 325);
Wenn du es unbedingt wissen willst – ich reiße mir heute einen Supermacker auf (Freizeitmagazin 10, 1978, 10);
b) sich etwas verschaffen:
einen Job aufreißen.
8. sich mit aller Kraft aufraffen, zusammennehmen:
Es fasste ihn eine namenlose Angst in diesem Nichts: er war im Leeren! Er riss sich auf und flog den Abhang hinunter (Büchner, Lenz 82).
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