Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
auffassen
auf|fas|sen :1. etwas in einer bestimmten Weise verstehen, auslegen, deuten:
jemandes Worte als Vorwurf, als Befehl auffassen;
er hat meine Bemerkung persönlich aufgefasst (als persönliche Kränkung, als Angriff empfunden);
er hat meine Bemerkung falsch aufgefasst (missverstanden);
wie soll ich deine Worte auffassen?;
in manchen Ländern fasst man schon eine Abstimmungsniederlage als Rücktrittsgrund auf (Fraenkel, Staat 292).
2. mit dem Verstand aufnehmen, erfassen, begreifen:
auch schwierige Zusammenhänge schnell auffassen;
Schüler, die leicht auffassen;
es bereitet mir Schwierigkeiten, alles zu fassen, was rundum geschieht, ich fasse auch nichts mehr auf, man kann es mir so oft erzählen, als man will (Mayröcker, Herzzerreißende 146);
Es war nicht seine Art, die Dinge blitzschnell aufzufassen (Hausmann, Abel 138).
3. a) ↑ "auffangen" (2 a):
Ich wollte, ich könnte den Nachttau in Eimern auffassen (Kleist, Käthchen II, 3);
b) ↑ "fassen" (1):
Er fasst Amanden auf und fliegt mit ihr dahin (Wieland, Oberon 7, 40);
c) ↑ "aufnehmen" (1 a):
Fasst alle Schwerter auf (Schiller, Fiesco IV, 6).
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