Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
arm
ạrm [mittelhochdeutsch, althochdeutsch arm, wahrscheinlich ursprünglich = verwaist, wohl verwandt mit 1"Erbe"]:1. a) ohne [genügend] Geld zum Leben, wenig besitzend, bedürftig, mittellos:
eine arme Familie;
ein Kind armer Leute;
sie waren [bitter] arm;
ihre Verschwendungssucht hat ihn arm gemacht;
der Gegensatz zwischen Arm und Reich, zwischen Armen und Reichen;
die Ärmsten der Armen;
Die Einwohner … führen ein friedliches und arbeitsames Leben: man ist arm, aber nicht unglücklich (Jens, Mann 102);
dass ein Teil der Welt immer reicher, ein anderer Teil immer ärmer wird (Dönhoff, Ära 162);
R es trifft ja keinen Armen (umgangssprachlich; er hat ja genug Geld, sodass es ihn nicht sehr hart trifft);
Arm und Reich (veraltet; alle Menschen, ohne Unterschied);
b) wenig habend, aufweisend oder hergebend, ohne nutzbringenden Gehalt, ärmlich:
arme (wenig ergiebige, wenig fruchtbare) Böden;
armes (Bergmannssprache; geringhaltiges) Erz;
um das auszudrücken, ist unsere Sprache zu arm;
geistig arm (abwertend; geistig anspruchslos) sein;
dass die Traubenkirsche … auf armen Standorten gedeiht (Jagd 5, 1987, 138);
arm an etwas sein (wenig von etwas haben: das Leben ist arm an Freuden; diese Früchte sind arm an Vitaminen (vitaminarm); während doch sonst sein kluger Bauernschädel an Einfällen nicht arm gewesen ist [Thieß, Reich 360]; Auch an Repräsentationsbauten ist die alte Hauptstadt nicht ganz arm [Dönhoff, Ära 69]);
um etwas ärmer werden (etwas verlieren: der Sport ist um zwei Meister ärmer geworden; mit diesem Vorfall war sie um eine Illusion ärmer geworden).
2. unglücklich, bedauernswert, beklagenswert:
das arme Kind;
der arme Kerl;
die armen Seelen [im Fegefeuer];
meine armen (umgangssprachlich; übermäßig strapazierten, geschundenen, schmerzenden o. ä.) Beine!;
sie ist arm dran (umgangssprachlich; es geht ihr nicht gut);
der Ärmste, was hat er [alles] erdulden müssen!;
du Arme[r]!;
das arme Hündchen, es zittert ja vor Kälte (v. d. Grün, Irrlicht 20);
Arm dran (umgangssprachlich; in einer schlechten Lage) sind nur jene Fachkollegen, bei denen die Technik eine Rolle spielt (Spiegel 51, 1975, 29).
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