Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Antizipation
An|ti|zi|pa|ti|on, die; -, -en [lateinisch anticipatio]:1. a) (bildungssprachlich) Vorwegnahme von etwas, was erst später kommt oder kommen sollte, von zukünftigem Geschehen:
die Antizipation eines Gedankens;
Er versteht sich auf Ahnungen, Andeutungen und Antizipationen (K. Mann, Wendepunkt 422);
b) (Musik) Vorwegnahme von Tönen eines folgenden ↑ {{link}}Akkords{{/link}} (1):
die Antizipation von Tönen eines folgenden Akkords.
2. (Philosophie) Bildung eines philosophischen Begriffs oder einer Vorstellung vor der Erfahrung.
3. (Fachsprache)
a) Vorgriff des Staates [durch Aufnahme von Anleihen] auf erst später fällig werdende Einnahmen;
b) Zahlung von Zinsen u. a. vor dem Fälligkeitstermin.
4. (katholische Kirche) Vorwegnahme eines Teils des Stundengebets am Nachmittag des vorangehenden Tages.
5. (Medizin) ↑ "Anteposition" [2].
6. (Biologie) das bei einer jüngeren Generation gegenüber älteren Generationen frühere Erreichen einer bestimmten Entwicklungsstufe.
7. Vorschuss, Vorauszahlung:
Der Jude wird mich nicht verschonen, der schafft Antizipationen, die speisen Jahr um Jahr voraus (Goethe, Faust II, 4 870 ff.)
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