Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
$
%
&
-
2
3
[A]
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
£
¥
Ł
Œ
Ɛ
Ʋ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Ο
Π
Ρ
Σ
Τ
Φ
Χ
Ω
€
Anstand
Ạn|stand, der; -[e]s, Anstände [mittelhochdeutsch anstand = Waffenstillstand; Aufschub, zu: an(e)stān = zum Stehen kommen; sich gehören]:1. gute Sitte, schickliches Benehmen:
Anstand haben;
keinen Anstand besitzen;
das erfordert der Anstand, ist gegen allen Anstand;
Sie ließen nicht ab von den Geboten einfach menschlichen Anstands (Rothfels, Opposition 33);
Thiel schien sich in das Unvermeidliche mit gutem Anstand fügen zu wollen (Hauptmann, Thiel 35);
Er war überzeugt gewesen, … die Begegnung mit Anstand hinter sich zu bringen (Loest, Pistole 142);
☆ K mit leichtem Anstand (ohne eine Anstrengung in ungezwungener Art und Weise: Herr John machte die Honneurs mit leichtem Anstand [Chamisso, Schlemihl 19]).
2. [zu älter Anstand = Einwand, Aufschub] (süddeutsch, österreichisch veraltend) Schwierigkeit, Ärger:
Anstände bei der Zollkontrolle;
es hat keinen Anstand gegeben;
weil ich schon einmal Anstände damit gehabt habe (Gaiser, Schlußball 46);
☆ Anstand an etwas nehmen (Anstoß an etwas nehmen, etwas beanstanden: die Nachbarn haben an dem nächtlichen Lärm [keinen] Anstand genommen; Hatte nicht Cassirer an dem »allzu deutschen Wesen« von Barlachs Figuren mitunter Anstand genommen? [SZ 10. 7. 2004, 16]);
Anstand [daran] nehmen, etwas zu tun (sich scheuen, davor zurückschrecken, etwas zu tun: er nahm keinen Anstand, den Platz räumen zu lassen; Vom Kleinunternehmer bis zum Großkonzern nahmen die Wirtschaftsbürger dieses Landes immer weniger Anstand daran, die größeren Teile ihrer Gewinne nicht zu reinvestieren [SZ 29. 8. 97, 11]).
3. (Jägersprache) ↑ "Ansitz" (1).
4. ☆ ohne Anstand (ohne Zögern: Ich begann daher ohne Anstand meine Erklärung [Goethe, Dichtung u. Wahrheit 5]);
Anstand haben (↑ "Zeit" [3 b] haben; aufgeschoben werden können; zu Anstand = das Stillstehen, das Innehalten; Aufschub: Es kann Anstand damit haben bis morgen [Lessing, Emilia Galotti I, 8]).
Ạn|stand, der; -[e]s, Anstände [mittelhochdeutsch anstand = Waffenstillstand; Aufschub, zu: an(e)stān = zum Stehen kommen; sich gehören]:1.
Anstand haben;
keinen Anstand besitzen;
das erfordert der Anstand, ist gegen allen Anstand;
Sie ließen nicht ab von den Geboten einfach menschlichen Anstands (Rothfels, Opposition 33);
Thiel schien sich in das Unvermeidliche mit gutem Anstand fügen zu wollen (Hauptmann, Thiel 35);
Er war überzeugt gewesen, … die Begegnung mit Anstand hinter sich zu bringen (Loest, Pistole 142);
☆ K mit leichtem Anstand (ohne eine Anstrengung in ungezwungener Art und Weise: Herr John machte die Honneurs mit leichtem Anstand [Chamisso, Schlemihl 19]).
2. [zu älter Anstand = Einwand, Aufschub] (süddeutsch, österreichisch veraltend) Schwierigkeit, Ärger:
Anstände bei der Zollkontrolle;
es hat keinen Anstand gegeben;
weil ich schon einmal Anstände damit gehabt habe (Gaiser, Schlußball 46);
☆ Anstand an etwas nehmen (Anstoß an etwas nehmen, etwas beanstanden: die Nachbarn haben an dem nächtlichen Lärm [keinen] Anstand genommen; Hatte nicht Cassirer an dem »allzu deutschen Wesen« von Barlachs Figuren mitunter Anstand genommen? [SZ 10. 7. 2004, 16]);
Anstand [daran] nehmen, etwas zu tun (sich scheuen, davor zurückschrecken, etwas zu tun: er nahm keinen Anstand, den Platz räumen zu lassen; Vom Kleinunternehmer bis zum Großkonzern nahmen die Wirtschaftsbürger dieses Landes immer weniger Anstand daran, die größeren Teile ihrer Gewinne nicht zu reinvestieren [SZ 29. 8. 97, 11]).
3. (Jägersprache) ↑ "Ansitz" (1).
4. ☆ ohne Anstand (ohne Zögern: Ich begann daher ohne Anstand meine Erklärung [Goethe, Dichtung u. Wahrheit 5]);
Anstand haben (↑ "Zeit" [3 b] haben; aufgeschoben werden können; zu Anstand = das Stillstehen, das Innehalten; Aufschub: Es kann Anstand damit haben bis morgen [Lessing, Emilia Galotti I, 8]).