Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
anreißen
ạn|rei|ßen :1. a) zu zerreißen beginnen, am Rande einreißen:
Stoff, Papier anreißen;
das Buch hat schon angerissene Ecken;
b) einen Riss bekommen:
das vordere rechte Kreuzband ist angerissen;
c) sich einen Riss zuziehen:
im letzten Spiel habe ich mir das Innenband im Knie angerissen.
2. (umgangssprachlich) (nach dem Aufreißen der Verpackung) zu verbrauchen beginnen:
seine Vorräte anreißen;
sie riss die … Zigarettenpackung an, die zum Reiseproviant gehörte (Johnson, Ansichten 222);
Aschenschalen und angerissene Keksschachteln standen auf dem Tisch (Gaiser, Jagd 82).
3. (landschaftlich) (ein Streichholz o. Ä.) anzünden:
Er … riss ein Streichholz am Schaft seines Stiefels an (Cotton, Silver-Jet 24).
4. einen Motor (mithilfe einer Leine) in Gang setzen, anwerfen:
sie riss den Außenbordmotor an, und das Boot schoss los.
5. [vgl. ↑ "Reißbrett"] (Technik) (auf einem zu bearbeitenden Werkstück, besonders Metall) zeichnen; mit einem spitzen Gerät Linien angeben:
der Blechzuschneider reißt [das Material] an;
Nie nach Augenmaß sägen, stets mit Stift und Zollstock anreißen (Freie Presse 4. 11. 88, Beilage 6).
6. (Forstwirtschaft) zu fällende Bäume mit einem besonderen Werkzeug markieren.
7. zur Sprache bringen, gesprächsweise berühren:
soziale Probleme, ein Thema anreißen;
die Aufgaben der Kunst kurz anreißen;
Literarische Beiträge … werden das Thema anreißen (MM 5. 6. 79, 16).
8. (umgangssprachlich) in aufdringlicher Weise als Kunden anlocken:
er hatte sich auf den Markt gestellt, um die Leute anzureißen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: anreißen