Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
anlassen
ạn|las|sen :1. (einen Motor) in Gang setzen:
den Motor, Wagen anlassen;
man hörte, dass sie das Mofa anließ (M. Walser, Seelenarbeit 128);
Verzweifelt versuchten die Flugzeugführer, die Triebwerke wieder anzulassen (Spiegel 50, 1984, 206).
2. (umgangssprachlich) anbehalten, nicht ausziehen:
den Mantel, die Schuhe anlassen.
3. in Funktion belassen, nicht ausmachen, nicht abstellen:
das Radio, Licht, die Lampe anlassen;
wir ließen unsere Scheinwerfer an, obschon wir nicht fuhren (Frisch, Homo 97).
4. (umgangssprachlich) sich zu Beginn in bestimmter Weise entwickeln, erweisen:
der Lehrling ließ sich gut an;
das Geschäft, der Tag lässt sich gut an;
Das Wetter ließ sich am folgenden Tag nicht günstiger an (Th. Mann, Tod 27).
5. (gehoben) schelten, ↑ "anfahren" (6):
jemanden grob, hart anlassen;
Der Präsident ließ den Angeklagten wegen seiner unziemlichen Heiterkeit scharf an (Fallada, Jeder 371);
K Wenn in Augenblicken des Kummers und der Galle meine Laune dich übel anließ (Lessing, Nathan III, 2).
6. (Technik) erwärmen und dadurch härten:
Stahl anlassen.
7. sich ↑ "einlassen" (5):
wie eine Katze schnurret, wenn man sich mit ihr anlässt, ihr den Balg streicht (Gotthelf, Spinne 94).
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