Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
anführen
ạn|füh|ren :1. a) einer Gruppe o. Ä. führend vorangehen:
einen Festzug, die Polonaise anführen;
Ü der Verein führt die Tabelle an (Sport; ist Spitzenreiter);
Der Polizist fehlt übrigens, der sonst immer an Kaisers Geburtstag mit aufgewichstem Schnurrbart und Plempe den ganzen Zug angeführt hat (Kempowski, Zeit 284);
Eudokia führte … die lange Reihe ebenso schöner wie bedeutender Frauen an, die im Heiligen Palaste residiert haben (war die Erste in der langen Reihe; Thieß, Reich 385);
haben wir vorausgesagt, dass Pils einmal den Markt anführen wird (e & t 6, 1987, 92);
b) (eine Gruppe o. Ä.) leiten, befehligen:
eine Truppe anführen.
2. a) vorbringen, erwähnen, aufzählen:
etwas als Beispiel, Argument, Grund, Begründung für etwas anführen;
die oben (weiter vorne im Text) angeführten Thesen;
werden sie die Liebe zum Vaterland als Beweggrund ihres Handelns anführen (Ott, Haie 348);
Wenn ich etwas zu meiner Entschuldigung anführen darf (Jünger, Bienen 61);
b) benennen:
jemanden als Zeugen anführen;
einen Gewährsmann anführen;
Vielleicht hält man mich für zu voreingenommen … Deshalb möchte ich einen Fachmann anführen (Grzimek, Serengeti 53);
c) zitieren, wörtlich wiedergeben:
seinen Vorredner anführen;
er führte mehrere Zitate, Stellen aus der Bibel an.
3. (umgangssprachlich) zum Besten haben; foppen, hereinlegen:
du hast mich aber gründlich angeführt.
4. (Schrift- und Druckwesen) einen Satz, Textteil mit einem beginnenden Anführungszeichen versehen.
5. anleiten, unterweisen:
seid nur redlich, und so führt ihr ihn (= den Pöbel) zum Menschlichen an (Goethe, Venez. Epigramme 55).
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