Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
anfangen
ạn|fan|gen [mittelhochdeutsch an[e]vāhen, althochdeutsch anafāhan, ursprünglich = anfassen, in die Hand nehmen]:1. a) etwas in Angriff nehmen, mit etwas beginnen:
eine Arbeit, einen Brief, eine Freundschaft, ein Gespräch, ein neues Leben anfangen;
sie fing wieder an zu paddeln/fing wieder zu paddeln an;
gleich werden die Sirenen zu heulen anfangen/anfangen zu heulen;
du hast angefangen (umgangssprachlich; hast den Streit begonnen);
ein Verhältnis, etwas mit jemandem anfangen (umgangssprachlich; eine Liebesbeziehung mit jemandem beginnen);
der fing zu reden und zu seufzen an (M. Walser, Seelenarbeit 83);
Er wollte eine Likörfabrik anfangen (ugs.; gründen, eröffnen), und Carapin sollte ihn finanzieren (Maass, Gouffé 133);
Im Zoo möchte man auch mit der Zucht von … Auerhähnen anfangen (Freie Presse 18. 11. 88, Beil. 3);
b) eine Ausbildung, eine berufliche Arbeit beginnen:
am 1. März können Sie anfangen;
[ganz] von vorn[e], von klein auf anfangen (mit dem untersten, am schlechtesten bezahlten Posten beginnen);
er hat als Handelsvertreter angefangen;
Du musst etwas Solides anfangen (Maass, Gouffé 54);
c) zu reden beginnen:
»Liebe Freundinnen und Freunde«, fing er an;
sie fing mit diesen Worten an;
Von Monika wollte ich nicht anfangen (ugs.; wollte ich nicht reden). Da tat ers. »Monika strickt Babyzeug«, sagte er. (Muschg, Gegenzauber 304);
d) (umgangssprachlich) ein bestimmtes Thema anschneiden:
er fing immer wieder von Politik an;
nun fang du auch noch damit/davon an!
2. a) zu etwas gebrauchen, anstellen:
nichts, etwas mit sich, mit seiner Freizeit anzufangen wissen;
mit ihm ist heute nichts anzufangen (er ist heute nicht in Form, nicht ansprechbar);
dass sie nicht mehr weiß, was anfangen mit so einem freien Tag (Frischmuth, Herrin 52);
Er nannte einen Namen, mit dem ich beim besten Willen nichts anzufangen wusste (Gregor-Dellin, Traumbuch 151);
b) machen, tun:
was können, sollen wir nachher anfangen?;
eine Sache richtig, verkehrt anfangen.
3. [mit etwas] einsetzen, beginnen, seinen Anfang nehmen:
hier fängt das Sperrgebiet an;
der Unterricht fing um halb neun an;
das Wort fängt mit p an;
(ironisch:) das fängt ja gut, schön, heiter, nett an;
das Jahr fängt ja ganz schön happig an (Kicker 6, 1982, 36);
sich [mit jemandem] etwas anfangen (bayrisch, österreichisch: 1. sich etwas einhandeln; sich mit jemandem auf etwas einlassen: mit dieser Arbeit hatte sie sich etwas angefangen; er wollte sich mit den streitsüchtigen Nachbarn nichts anfangen. 2. ein Liebesverhältnis beginnen: Dennoch glaubt sie keine Sekunde, dass Maurits sich etwas mit dieser Magd angefangen hat [Zauner, Taubenbaum 228]).
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