Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
an
1ạn [mittelhochdeutsch an(e), althochdeutsch an(a), ursprünglich = an etwas hin oder entlang]:1.
a) zur Angabe der Richtung:
die Leiter an den Baum lehnen;
an eine andere Schule versetzt werden;
ein Paket an jemanden schicken;
K ich … warf mich an die Erde und weinte mich aus (Goethe, Werther I, 3. September);
b) zur Angabe der Lage, der Nähe, der Berührung o. Ä.:
die Leiter lehnt an diesem Baum;
eine Verletzung an der Wirbelsäule;
Trier liegt an der Mosel;
er geht an (mithilfe von) Krücken;
der Blumentopf steht an (süddeutsch, österreichisch; auf) der Fensterbank;
(österreichisch:) sie wohnt an der Adresse Goethestraße 5;
K ließ er ihn an die Stätte begraben, die er sich erwählt hatte (Goethe, Werther II, Der Herausgeber an den Leser);
c) in Verbindung mit zwei gleichen Substantiven zur Angabe der Vielzahl oder der Regelmäßigkeit einer Reihe:
sie standen Kopf an Kopf (dicht gedrängt);
sie wohnen Tür an Tür (in unmittelbarer Nachbarschaft).
2. zur Angabe des Zeitpunkts:
an einem Wintermorgen;
an diesem 31. Januar;
an dem unvermeidlichen Ende der Ferien;
(besonders süddeutsch, schweizerisch:) an Ostern, an Weihnachten, an Pfingsten.
3. stellt unabhängig von räumlichen oder zeitlichen Vorstellungen eine Beziehung zu einem Objekt oder Attribut her:
an einer Krankheit sterben;
an einem Roman schreiben;
Mangel an Lebensmitteln;
an jemanden, etwas glauben;
sich an jemanden entsinnen;
er war noch jung an Jahren;
er ist schuld an dem Unglück;
das gefällt mir nicht an ihm;
das ist das Wichtigste an der ganzen Sache;
was er an Rente bekam, war nicht viel;
Der Betrug an den Hoffnungen eines Volkes trägt auf ewig den passenden zynischen Namen: Treuhand (Woche 20. 12. 96, 1);
an [und für] sich (eigentlich, im Grunde genommen: dagegen ist an sich nichts einzuwenden; die Großmutter … war an sich noch gut auf den Beinen [Danella, Hotel 88]);
etwas an sich haben (umgangssprachlich; eine besondere Eigenart haben);
an sich halten (sich mit großer Mühe beherrschen);
es ist an dem (es ist so);
es ist an jemandem, etwas zu tun (gehoben; es ist jemandes Aufgabe, etwas zu tun).
4. zur Angabe einer räumlichen oder zeitlichen Erstreckung:
das Wasser reichte ihm bis an die Knie;
er war gesund bis an sein Lebensende.
2ạn [zu: 1"an"]:
1. a) (Verkehrswesen) zur Angabe der Ankunft:
Frankfurt an: 17.30;
b) in Verbindung mit der Präposition »von«, räumlich und zeitlich:
von Rom an;
von der achten Reihe an;
von [nächstem] Montag an;
von heute an.
2. a) angeschaltet, angedreht, angestellt, angezündet:
kann das Licht noch ein wenig an sein?;
der Motor war an;
das Feuer ist noch nicht an;
Licht, Scheinwerfer an (einschalten)!;
b) (umgangssprachlich):
(häufig in Aufforderungen:) nur rasch den Mantel an und weg von hier!;
mit nur wenig an (nur wenig bekleidet) öffnete sie die Tür;
ohne etwas an (unbekleidet, nackt).
3. (umgangssprachlich) ungefähr, etwa (in Verbindung mit Maß- und Mengenangaben):
die Strecke war an [die] 30 Kilometer lang;
sie halfen an die fünfzig Kindern.
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