Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Acht
1Ạcht, die; -, -en:a) Ziffer 8:
eine Acht schreiben;
die Zahl, Ziffer Acht;
eine arabische, römische Acht;
eine Acht schießen;
b) etwas von der Form der Ziffer 8:
sein Fahrrad hatte hinten eine Acht (umgangssprachlich; die hintere Felge des Fahrrads war zur Form einer 8 verbogen);
c) (umgangssprachlich scherzhaft) Handschellen:
jemandem die [stählerne] Acht anlegen;
Da schlägt Torsten mit der Acht, die seine Hände zusammenhält, gegen die Wand (Bredel, Prüfung 84);
d) Spielkarte mit acht Zeichen:
die Acht abwerfen;
e) (umgangssprachlich) [Straßen]bahn, Omnibus der Linie 8;
f) Figur, die die Form einer 8 beschreibt:
auf dem Eis eine Acht laufen;
er ging in Achten um die Sessel rum (Kempowski, Uns 313);
g) mit der Ziffer 8 in einer Liste o. Ä. Gekennzeichnetes:
ich nehme die Acht und die Vierzehn (die Gerichte Nummer 8 und 14 auf der Speisekarte).
2Ạcht, die; - [mittelhochdeutsch āhte, althochdeutsch āhta; Herkunft ungeklärt] (Geschichte):
Ausschluss einer Person vom Rechtsschutz, wodurch sie vogelfrei wird:
über jemanden die Acht verhängen;
jemanden mit der Acht belegen;
jemanden in Acht und Bann tun (1. Geschichte; aus der weltlichen und kirchlichen Gemeinschaft ausschließen. 2. gehoben; aus einer Gemeinschaft ausschließen, verdammen).
3Ạcht, die; - [mittelhochdeutsch ahte, althochdeutsch ahta, eigentlich = das Nachdenken] (veraltet):
Aufmerksamkeit: in bestimmten Wendungen Acht geben (s. ↑ "achtgeben" : man muss verteufelt Acht geben in den brüchigen Felsen [Waggerl, Brot 14]);
auf jemanden, etwas Acht geben/(gehoben:) Acht haben (s. ↑ "achtgeben" [a], s. ↑ "achthaben" [a]: die allergrößte Acht auf die Gesundheit geben/(gehoben:) haben; dass ich auf meine kleinen Schwestern Acht geben musste, kränkte meinen Stolz [Niekisch, Leben 17]);
auf etwas/(auch:) einer Sache Acht haben (gehoben veraltend; s. ↑ "achthaben" : hab große Acht auf den Verkehr!; Sie hatten im Sprechen … des Weges kaum Acht gehabt [Th. Mann, Hoheit 50]);
etwas außer Acht/(seltener:) aus der Acht, außer aller Acht lassen (etwas nicht beachten);
etwas in Acht nehmen (etwas vorsichtig, sorgsam behandeln);
sich in Acht nehmen (vorsichtig sein, aufpassen: jeder Landwirt oder Reiter weiß, wie sehr man sich vor den Hinterbeinen und auch vor den Vorderhufen in Acht nehmen muss [Grzimek, Serengeti 306]).
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