Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Achse
Ạch|se, die; -, -n:1. (Technik)
a) [mittelhochdeutsch a(c)hse, althochdeutsch ahsa, ursprünglich = Drehpunkt (der geschwungenen Arme)] Teil, das zwei in Fahrtrichtung nebeneinanderliegende Räder eines Fahrzeugs, Wagens verbindet:
die Achse ist gebrochen, hat sich heiß gelaufen;
bis an die Achsen im Schlamm einsinken;
Die Achsen schlugen … gehetzt, der Zug raste durch die Nacht (Simmel, Stoff 302);
ein Güterzug von hundertzwanzig Achsen mit Kies und Schnittholz (Johnson, Mutmaßungen 14);
auf [der] Achse sein (umgangssprachlich; unterwegs, auf Reisen, auf Geschäftsreise sein);
per Achse (Wirtschaft, Verkehrswesen; mittels eines Landfahrzeugs: dann ziehen sie … über ein verlängertes Wochenende per Achse westwärts [auto touring 2, 1979, 9]);
b) stabförmiges [mit Zapfen versehenes] Maschinenteil zum Tragen und Lagern von Rollen, Rädern, Scheiben, Hebeln u. a.:
die Achse der Schleifscheibe.
2. [gedachte] Mittellinie, um die sich ein Körper dreht; Drehachse.
3. a) (Mathematik) Gerade, die bei einer Drehung ihre Lage nicht verändert; Koordinaten-, Symmetrieachse;
b) (Geologie) gedachte Linie, um die die Schichtung herumgebogen ist;
c) (Architektur) Linie senkrechter oder waagerechter Richtung, auf die Bauwerke, Grundrisse o. Ä. bezogen sind.
4. (Botanik) Sprossachse.
5. Verbindung, Verbindungslinie:
die Bahnlinie als Achse zwischen dem Norden und dem Süden des Landes;
Ü die Achse Berlin–Rom (Bezeichnung für die enge außenpolitische Zusammenarbeit zwischen dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland; 1936 von Mussolini in einer Rede geprägt);
die Achse des Bösen (Verbund von Nordkorea, Iran und Irak, die angeblich terroristische Ziele verfolgen; 2002 von George W. Bush in einer Rede geprägt);
Die drei Großmächte Russland, China und Indien schmieden an einer Achse (Woche 4. 4. 97, 17).
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