Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
abschneiden
ạb|schnei|den :1. a) durch Schneiden von etwas trennen:
Stoff [vom Ballen], ein paar Blumen, ein Stück Brot abschneiden;
b) kürzer schneiden, bis zum Ansatz wegschneiden:
jemandem die Haare, den Bart abschneiden;
ich habe mir die Fingernägel abgeschnitten.
2. jemanden [wider seinen Willen] von jemandem, etwas trennen, isolieren:
nach dem Unwetter waren sie von der Außenwelt abgeschnitten;
man lebt hier völlig von der Welt abgeschnitten;
ältere Menschen litten darunter, dass sie von ihren Verwandten und Freunden abgeschnitten waren (W. Brandt, Begegnungen 102).
3. (bereits Eingeleitetes) vereiteln, unterbinden, jemandem etwas entziehen:
einen Einwurf, das Wort, alle Einwände abschneiden;
die Möglichkeit zu Auslandsreisen war abgeschnitten.
4. a) (den Weg) ab-, verkürzen:
dieser Pfad schneidet [den Bogen der Straße] ab;
wir schneiden ab, wenn wir hier gehen;
b) (den Weg) [kreuzen und dadurch] versperren:
die Autobahn schneidet den Weg ab;
dem Einbrecher waren alle Fluchtwege abgeschnitten;
wenn ein Eishockeyspieler den Gegner durch Abschneiden verletzt (Eishockey; dadurch verletzt, dass er sich in den Weg des Gegners, der den Puck führt, fallen oder hineingleiten lässt, sodass dieser den Puck verliert), muss er für fünf Minuten auf die Strafbank;
jemandem den Weg abschneiden (↑ "Weg" [2 b]).
5. [eigentlich wohl = vom Kerbholz abschneiden, d. h. als Schulden tilgen] in bestimmter Weise Erfolg haben:
bei einer Prüfung gut, schlecht abschneiden;
er hat bei diesem Vergleich nicht gut abgeschnitten;
ein Erzeugnis, das auf dem internationalen Markt gut abschneidet (Freie Presse 19. 11. 87, 3);
In erster Linie hat ihn aber natürlich das Abschneiden seiner Mannschaft beschäftigt (SZ 31. 12. 2005, 51).
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