Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
abrollen
ạb|rol|len :1. a) von einer Rolle [ab]wickeln:
ein Kabel, Tau abrollen;
Ü K den großen Gegenstand in einer Reihe von Gemälden nur vor euren Augen abzurollen (Schiller, Wallenstein, Prolog);
b) sich von einer Rolle abwickeln, ablaufen:
der Film, die Leine rollt ab.
2. a) (mit dem Fuß) eine rollende Bewegung von der Ferse zu den Zehen ausführen:
beim Laufen über den ganzen Fuß abrollen;
b) (Turnen) eine Rolle machen:
nach vorn, über den rechten Arm abrollen;
c) (Boxen) mit Kopf und Oberkörper eine kreisförmige Bewegung in der Richtung eines gegnerischen Schlages ausführen und so dem Schlag ausweichen;
d) (Basketball) einen Verteidiger daran hindern, den Ball anzunehmen, ihn vorm Korb abschirmen und sich dann zum Korb drehen.
3. a) (Fachsprache) (Frachtgut mit einem Fahrzeug) abtransportieren:
Bierfässer abrollen;
der Spediteur hat die Kisten abgerollt;
b) sich (auf Rädern o. Ä.) rollend entfernen:
das Flugzeug rollt zum Start ab;
der Zug ist eben abgerollt;
Draußen rollt ein Panzer ab (Erich Kästner, Schule 121).
4. ablaufen, vonstattengehen, sich abspielen:
das Programm rollt reibungslos ab;
ihr Leben rollte noch einmal vor ihren Augen ab;
Was hier abrollt, ist ein Meisterwerk der Strategie (Kirst, 08/15, 565);
Die Evolution rollt nicht wie ein Automatismus ab (Natur 25).
5. hastig und monoton aufsagen:
dass er die ganze Geschlecht-Ausnahme … vor der Quinta wie ein Wecker abrollte, bloß die Regel wusst' er nicht (Jean Paul, Wutz 11).
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