Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
abholen
ạb|ho|len :1. (Bereitliegendes) sich geben lassen und mitnehmen:
eine Bescheinigung bei der Polizei, ein Paket auf der Post, Theaterkarten an der Kasse abholen;
In vierzehn Tagen können Sie die Fotos abholen (Bieler, Bonifaz 119);
Ich muss nur … telefonisch das Ergebnis abholen (Fichte, Versuch 140).
2. jemanden an einem vereinbarten Ort treffen und mit ihm weggehen:
jemanden zum Spaziergang abholen;
sie holte mich am Bahnhof, von der Bahn ab;
Ü Die Notwendigkeit …, den Jugendlichen dort »abzuholen« …, wo dieser steht (dialogisch auf seine tatsächlichen Motivationen und Bedürfnisse einzugehen; NZZ 16. 10. 81, 21);
Le Pen holt die Menschen bei ihren Ängsten ab (Woche 14. 2. 97, 3).
3. (umgangssprachlich verhüllend) verhaften:
jemanden nachts abholen;
… wurde gemunkelt, dass der oder jener abgeholt worden wäre und dass dieser und jener noch habe fliehen können (Fühmann, Judenauto 50).
4. (besonders Kaufmannssprache) auf jemanden zugehen und [in direkter Ansprache] als Interessenten für ein Produkt, eine Dienstleistung o. Ä. zu gewinnen suchen:
wir müssen die Kunden dort abholen, wo sie sind.
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