Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
abhalten
ạb|hal|ten :1. a) in Händen Gehaltenes von jemandem, sich oder etwas weg-, entfernt halten:
die Zeitung beim Lesen weiter [von sich] abhalten;
Haugk hielt den Hörer etwa fünfzehn Zentimeter vom Ohr ab (H. Gerlach, Demission 36);
b) (ein Kind) so halten, dass es seine Notdurft verrichten kann:
Die Mütter an der Reling halten die kleinen Kinder ab (Hilsenrath, Nazi 239).
2. a) nicht herankommen oder eindringen lassen; abwehren:
die Fliegen von dem schlafenden Säugling abhalten;
dass die Jacke die kalte Luft des Fensters abhielt (Johnson, Mutmaßungen 114);
Der Südwester und das Handtuch … hielten auf die Dauer das Wasser nicht ab (Ott, Haie 232);
b) von etwas zurückhalten; an etwas hindern:
jemanden von einer unüberlegten Handlung abhalten;
die Kinder vom Lernen, von den Schularbeiten abhalten;
eine dringende Angelegenheit hielt mich davon ab, an der Feier teilzunehmen;
sie hielt ihn davon ab, noch mehr zu trinken;
Er … ließ sich durch nichts auf der Welt davon abhalten, ihn (= den Kaffee) in Ruhe auszutrinken (H. Weber, Einzug 379);
Keine zehn Pferde hätten sie abhalten können, die Sixtinische Kapelle zu sehen (Loest, Pistole 103);
wie die Türen eines Käfigs mit senkrechten Gitterstäben, die jedoch niemanden abhielten, zu gehen und zu kommen, wann es ihm beliebte (H. Gerlach, Demission 7).
3. eine Veranstaltung, Zusammenkunft durchführen:
eine Konferenz, eine Versammlung abhalten;
Wahlen abhalten;
Als die Eheliebsten hörten, dass wir … fliegen gelernt hätten, hielten sie Kriegsrat ab (Grzimek, Serengeti 57).
4. (landschaftlich) aushalten:
der Junge, der Stoff, das Material hält viel, wenig ab.
5. (Seemannssprache)
a) den Kurs so ändern, dass er von etwas wegführt; wegsteuern:
das Schiff hat von der Klippe abgehalten;
b) ↑ "abfallen" (6):
die Jolle hält [vom Wind] ab.
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