Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
abgreifen
ạb|grei|fen :1. a) durch häufiges Anfassen abnutzen:
viele Finger haben den alten Einband abgegriffen;
abgegriffene Zeitschriften;
die Türklinke … es war nicht mehr die meiner Kindheit, der abgegriffene Löwenkopf aus Messing (Gregor-Dellin, Traumbuch 131);
Ü Es klingt albern und abgegriffen (banal), aber es ist wahr (Remarque, Triomphe 42);
b) durch häufiges Anfassen abgenutzt werden:
die Farbe greift sich rasch ab.
2. greifend abtasten:
die Ärztin griff die Körperstelle, den Knochen ab.
3. [greifend zwischen zwei Finger o. Ä. nehmen und dadurch] messen, ausmessen:
ich griff die Entfernung mit den Fingern, mit dem Zirkel ab.
4. (Elektrotechnik, Elektronik) feststellen; wahrnehmen:
eine Spannung abgreifen;
ein Signal abgreifen.
5. ↑ "aufgreifen" (1):
Ab und zu greifen sie einen ab (Spiegel 44, 1989, 107);
Die Demonstranten buhten und pfiffen. Die Polizei kesselte ein, griff ab, haute drauf und sperrte 491 Personen wg. Nötigung ein (Zeit 10. 7. 92, 1).
6. (salopp) ohne Skrupel nehmen, sich bedenkenlos geben lassen:
wer Umsatz machte, konnte hohe Prämien abgreifen;
mitspielen und Preise abgreifen!;
Diese Einrichtung … hatte Daimler mit ins Boot geholt, damit MCC eine möglichst große staatliche Hilfe abgreifen … konnte (Woche 2. 1.98, 13).
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