Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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ạb|glei|ten (gehoben):1. die Haftung, den Halt verlieren und von etwas unbeabsichtigt seitwärts [und nach unten] gleiten:
sie glitt vom Beckenrand ab;
das Messer war abgeglitten;
Ü die Beleidigungen glitten von ihm ab (berührten ihn nicht);
ihre Verführungskünste sind an ihm abgeglitten (sind bei ihm wirkungslos geblieben);
manchmal hielt sie lauschend inne … und ließ Kühle und Musik an sich abgleiten (Broch, Versucher 349).
2. a) von etwas abirren, abschweifen:
von der Bahn der Tugend abgleiten;
sie taumeln, sie gleiten vom Wege ab, sie glauben nicht mehr an sich selber (Thieß, Legende 173);
Bei den Verhandlungen … glitten ihre Gedanken ab (Müthel, Baum 217);
b) nachlassen, schlechter werden:
der Schüler ist in seinen Leistungen abgeglitten;
seine Leistungen sind in letzter Zeit immer mehr abgeglitten;
das Land drohte in Anarchie abzugleiten;
eine ins Geschmacklose abgleitende Dekoration;
c) moralisch absinken, herunterkommen:
nach dem Tod seiner Frau ist er immer mehr abgeglitten;
d) an Wert verlieren; fallen:
der Dollar gleitet ab;
abgleitende Preise.
3. (selten) von etwas nach unten gleiten:
ich ließ mich vom Pferd, vom Wagen abgleiten.
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