Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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ạb|ge|ben :1. a) etwas dem zuständigen Empfänger [oder jemandem, der es an den Empfänger weiterleitet] geben, übergeben, aushändigen:
einen Brief, ein Geschenk [persönlich, eigenhändig], den Stimmzettel, die Klassenarbeit abgeben;
er gab die Waren beim Nachbarn für mich ab;
Ü die bearbeiteten Daten werden per Mausklick an den Zentralspeicher abgegeben;
An der Sperre gaben wir unsere Fahrkarten ab (Bieler, Bonifaz 103);
b) zur Aufbewahrung geben:
den Mantel in der Garderobe abgeben.
2. a) mit jemandem teilend freiwillig überlassen, abtreten:
er hat mir die Hälfte des Kuchens, vom Kuchen abgegeben;
er gibt von seinem Verdienst keinen Cent an den Haushalt ab;
b) jemandem etwas oder jemanden [gezwungenermaßen] überlassen, abtreten:
die Leitung, den Vorsitz abgeben;
Personal, Mitarbeiter abgeben müssen;
(Sport:) die Spitze, zwei Punkte abgeben.
3. jemandem zu einem niedrigen Preis überlassen, verkaufen:
Obst, Eier abgeben.
4. (Ballspiele, [Eis]hockey) (den Ball o. Ä.) an einen Mitspieler geben; abspielen:
den Ball an den Verteidiger abgeben;
er muss schneller abgeben.
5. (einen Schuss) abfeuern:
einen Warnschuss abgeben.
6. von sich geben; ausströmen, ausstrahlen:
der Ofen gibt genügend Wärme ab;
das Blut gibt Kohlensäure ab;
morgens sei es in der Grube oft hundekalt, der … Boden gebe die Tageswärme viel schneller ab (Loest, Pistole 257).
7. verlauten lassen, äußern:
sein Urteil, eine Erklärung, ein Statement abgeben;
das U-Boot hatte einen Funkspruch abgegeben;
seine Stimme [bei der Wahl] abgeben (abstimmen, wählen);
ihr wart … nicht dabei, als Rotaug sein Gutachten abgab (Simmel, Stoff 591).
8. (umgangssprachlich)
a) eine bestimmte Rolle auf der Bühne spielen; jemanden darstellen, geben:
den Wilhelm Tell abgeben;
b) jemanden darstellen, als jemand, etwas figurieren:
einen guten Familienvater abgeben;
Ich hatte Hochwürden Gusewski versprochen, … den Messdiener abzugeben (Grass, Katz 95);
c) die Grundlage für etwas bilden; 1"ergeben" (1):
den Rahmen, den Hintergrund für etwas abgeben;
kleine Beeren, die … sogar eine ganz gute Marmelade abgeben (Grzimek, Serengeti 167).
9. (Kartenspiele) die Karten zum letzten Spiel austeilen:
du gibst ab.
10. (meist abwertend)
a) sich mit etwas, jemandem beschäftigen, befassen:
sich mit Gartenarbeit abgeben;
sich viel mit kleinen Kindern, mit Tieren abgeben;
damit gebe ich mich nicht ab;
b) mit jemandem Umgang pflegen; sich mit jemandem einlassen:
sich mit Prostituierten, mit Ganoven abgeben;
Die Leute sagen, dass er sich in dieser kleinen Stadt mit einer anderen Frau abgab (Müller, Niederungen 16).
11.jemandem etwas, was, eins abgeben (umgangssprachlich; jemanden schelten, schlagen: sei still, sonst gibt es [et]was ab!; er hat dem Hund eins abgegeben).
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