Duden - Das Stilwörterbuch
werden
1 1. a) in einen bestimmten Zustand kommen; eine bestimmte Eigenschaft bekommen: arm, reich, gesund, krank, blind, alt, müde, böse, zornig, frech, übermütig, traurig werden; der Lack wurde schnell hart; die Milch ist sauer geworden; sie ist 70 [Jahre alt] geworden; wie wird die Ernte?; das Wetter wird schön, besser; die Tage werden länger; wir wurden bald handelseinig; das muss anders werden; die Zeit wird mir lang; es wird heiß heute; es wird jetzt früh dunkel; gestern war es spät geworden; es wurde still um ihn;b) jmd. bekommt ein bestimmtes Gefühl: mir wird [es] warm, heiß, schlecht; es wurde ihm/ihm wurde übel bei dem Gedanken, dass ...
2.
a) eine Entwicklung durchmachen: er will Rechtsanwalt, Arzt, Koch werden; was willst du werden?; er ist nichts [Richtiges] geworden (hat keinen richtigen Beruf erlernt); sie wurde seine Frau; er wurde Vater; sie ist eine berühmte Wissenschaftlerin geworden; etw. wird Mode; das Buch wurde ein großer Erfolg; ein Traum ist Wirklichkeit geworden; eine werdende Mutter;
b) sich entwickeln: das Kind ist zum Mann geworden; über Nacht wurde das Wasser zu Eis; das ist bei ihm zur fixen Idee geworden; das Kind wird mir zur Last;
c) aus ihrer Freundschaft wurde Liebe; was soll bloß aus dir werden?; daraus kann nichts werden (das geht nicht).
3. man nähert sich einem Zeitpunkt, -abschnitt: es wurde 10 Uhr, bis er kam; es wird Abend, Nacht, Frühling; morgen wird es ein Jahr, dass ...; es wird [höchste] Zeit, dass ich gehe.
4.
a) (ugs. ) fertig werden: der Kuchen, das Haus wird allmählich; das wird schon noch; sind die Fotos etwas geworden? (gut geworden?); die Pflanze wird nicht wieder (geht ein); die Zeichnung ist nichts geworden (ist misslungen); mit den beiden scheint es etwas zu werden (sie scheinen ein Paar zu werden); /energische Aufforderung, sich zu beeilen/: wirds bald?;
b) entstehen: werdendes Leben; SUBST. PART.: die Sprache ist etwas Gewordenes; SUBST.: das Buch ist noch im Werden; Werden und Vergehen.
5. (geh. ) zuteilwerden: jedem Mitbürger soll sein Recht werden.
nicht mehr werden (salopp; fassungslos sein)
 
2 1. wir werden nächste Woche in Urlaub fahren; er wird bald gehen; bis du zurückkommst, werde ich meine Arbeit beendet haben, wird sie bereits fortgegangen sein; /drückt eine Annahme aus/: sie werden sich [wohl] kennen; sie wird schon wissen, was sie tut; sie wird den Brief inzwischen bekommen haben.
2. gerufen werden; der Antrag ist abgelehnt worden; der Künstler wurde um eine Zugabe gebeten; es wurde gemunkelt (man munkelte), dass ...; /energische Aufforderung/: jetzt wird aber geschlafen!
3. würde mit einem Infinitiv>
a) /dient der Umschreibung des Konjunktivs in bestimmten Fällen/: wenn Sie mich rufen würden, käme ich sofort; ich würde kommen, wenn das Wetter besser wäre; sonst würden wir dort nicht wohnen; /in höflicher Aufforderung/: würdest du das bitte erledigen?; /als Floskel, die eine Äußerung entgegenkommender erscheinen lässt/: ich würde sagen, meinen ...;
b) /zur Umschreibung des Futurischen/: er sagte, dass er morgen zum Arzt gehen würde.
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