Duden - Das Stilwörterbuch
verstehen
1. deutlich hören: ich konnte alles, kein Wort, keine Silbe verstehen; die Rednerin war gut, schlecht, schwer zu verstehen; verstehst du, was er sagt?; du musst deutlicher sprechen, ich verstehe dich sonst nicht.2.
a) begreifen: einen Gedankengang, einen Zusammenhang, eine Geste verstehen; hast du ihn, seine Ausführungen verstanden?; ich kann ihn, sein Benehmen einfach nicht verstehen; es ist schwer zu verstehen, weshalb das gerade so sein soll; das verstehst du noch nicht; er hat nicht verstanden, worum es geht; das versteht doch kein Mensch (das ist zu unklar, verworren o. Ä. ); das verstehe [nun] einer!; ich verstehe Englisch, kann es aber kaum sprechen; ja, ich verstehe!; /als barsche Aufforderung/: du bleibst hier, verstanden!/verstehst du!;
b) auslegen: hast du das richtig verstanden?; er hat deine Worte, dich anders, falsch verstanden; versteh mich bitte richtig!; das ist symbolisch, als Aufforderung, als Kritik, als Drohung zu verstehen; das ist in dem Sinne/so zu verstehen, dass ...; wie soll ich das verstehen? (wie ist das gemeint?); was verstehst du darunter?; unter Freiheit versteht jeder etwas anderes (jeder legt den Begriff anders aus); das ist falsch verstandene (hier nicht angebrachte) Loyalität; wenn ich recht verstehe, willst du nicht länger bleiben.
3.
a) Verständnis für jmdn. , etw. haben: Fehler und Schwächen der anderen verstehen; keiner versteht mich, will mich verstehen; ich kann deinen Ärger, deine Reaktion sehr gut verstehen; sie verstand seinen Entschluss, nicht zu fliegen; dass er Angst hat, kann ich gut verstehen; ich verstehe nicht, wie man so leichtsinnig sein kann; eine Ausnahme gibt es nicht, das müssen Sie [schon] verstehen (einsehen); die Frau fühlt sich nicht verstanden;
b) [gut] auskommen: ich verstehe mich sehr gut mit ihm; in dieser Frage verstehe ich mich [nicht] mit ihm; die beiden verstehen sich prächtig, ausgezeichnet, nicht besonders, überhaupt nicht.
4.
a) gut können: seinen Beruf, sein Handwerk, sein Fach, sein Geschäft, seine Kunst, seine Sache [gründlich] verstehen; eine Sprache verstehen (beherrschen); so viel Latein, so viel Französisch verstehen wir noch; sie versteht (hat die Gabe) zu genießen; der Vertreter versteht es meisterhaft, andere zu überzeugen; er hat es so gut gemacht, wie er es versteht; sie versteht es eben nicht besser (ugs. ; sie tut es nur aus Unbeholfenheit);
b) sich mit etw. auskennen: er versteht viel, allerhand, (ugs. :) eine ganze Menge von Musik, von Literatur, von Politik; versteht du etwas von Wein?; davon verstehst du nichts!;
c) etw. gut können; mit etw. gut umgehen können: er versteht sich aufs Geschäftemachen, aufs Kochen, auf diese Technik, auf Computer, auf Pferde.
5.
a) sich als jmd. Bestimmtes sehen: er versteht sich als Revolutionär; er will sich als Liberaler verstanden wissen;
b) (Kaufmannsspr. ) gemeint sein: der Preis versteht sich mit, ohne Verpackung, ab Werk.
jmdm. etw. zu verstehen geben (jmdm. etw. nicht direkt sagen, sondern nur andeuten)
sich [von selbst] verstehen (keiner ausdrücklichen Erwähnung bedürfen; selbstverständlich sein): dass ich dir helfe, versteht sich von selbst; /als verstärkende, bestätigende Formel/: sie fährt im eigenen Wagen – mit Chauffeur, versteht sich
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