Duden - Das Stilwörterbuch
verfallen
1.a) zusammenfallen, baufällig werden: das Haus, das Bauwerk verfällt, war ziemlich verfallen; sie ließen das Gebäude verfallen; ein verfallenes Schloss;
b) körperlich, geistig an Kraft verlieren: der Kranke verfiel zusehends; ADJ. PART.: verfallene Gesichtszüge; er, sein Gesicht sah ganz verfallen aus;
c) sich auflösen: die Sitten verfielen; die Kultur war mehr und mehr verfallen; seine Autorität verfiel.
2. wertlos, ungültig werden: ein Wechsel, ein Pfand, eine Briefmarke verfällt; die Eintrittskarten, die Gutscheine waren inzwischen verfallen; das Medikament, die Konserve ist verfallen (das Haltbarkeitsdatum ist überschritten).
3.
a) in einen bestimmten Zustand hineingeraten: in tiefen Schlaf, in einen leichten Schlummer verfallen; in Schweigen, in Schwermut, in Trübsinn verfallen; er verfiel wieder in den alten Fehler, Ton; unversehens verfiel er in seinen Dialekt (begann er Dialekt zu sprechen);
b) von jmdm. , etw. abhängig werden: einer Leidenschaft, dem Alkohol, den Verlockungen der Großstadt verfallen; dem Zauber dieser Musik, Landschaft verfallen; er ist dieser Frau verfallen (ihr hörig geworden); er ist dem Tode verfallen (geh. ; er muss sterben).
4. etw. ersinnen: auf einen absonderlichen Gedanken, auf ein neues Projekt, auf eine seltsame Idee verfallen; wie konntest du nur darauf verfallen, sie so zu beleidigen!; wie konntest du nur auf ihn verfallen (ihn auswählen).
5. zufallen: die Schmuggelware, der Besitz, das Vermögen verfällt dem Staat.
6. zurückgehen: die Preise für Erdöl verfielen.
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