Duden - Das Stilwörterbuch
treiben
1.a) vor sich her drängen, jagen: das Vieh auf die Weide, zur Tränke, aus dem Stall treiben; der Stürmer treibt den Ball (dribbelt mit dem Ball) bis vors Tor; der Wind treibt das welke Laub durch die Straßen; Vieh, Schafe treiben; Wild, Hasen treiben (eine Treibjagd veranstalten); der Schwimmer ließ sich von der Strömung treiben; der Sturm trieb mir den Schnee ins Gesicht;
Ü die Preise in die Höhe treiben (hochtreiben); die Kinder aus dem Haus treiben (sie zum Verlassen des Elternhauses veranlassen); diese Bemerkung trieb ihm das Blut, die Schamröte ins Gesicht;
b) in einen Zustand versetzen: jmdn. in den Tod, in den Wahnsinn treiben; er hat sie zum Äußersten, zur Verzweiflung, zum Selbstmord getrieben; die Not trieb ihn zum Diebstahl;
Ü seine Eifersucht hat ihn zu dieser Tat getrieben;
c) antreiben: jmdn. zur Eile, zur Arbeit treiben; lass dich nicht treiben!; jmdn. ständig treiben;
d) in Gang halten: das Wasser treibt das Mühlrad; das Rad treibt die Mühle; der Motor treibt zwei Maschinen;
Ü er ist die treibende Kraft bei diesen Reformen.
2.
a) hineintreiben: Nägel ins Holz, einen Keil zwischen die Balken treiben; einen Stollen, Schacht in die Erde treiben; einen Tunnel durch den Berg treiben; der Goldschmied treibt (hämmert) ein Muster in Gold, in Silber;
b) durch Schlagen formen: Kupfer mit dem Hammer treiben; eine Brosche treiben; eine getriebene Schale; Beschläge aus getriebenem Messing.
3. (ugs. ) harn-, schweißtreibend sein: Bier, Lindenblütentee treibt; treibende Medikamente.
4.
a) sich mit etw. beschäftigen: Handel, Schifffahrt, ein Handwerk, ein Gewerbe treiben; dunkle Geschäfte treiben; Studien, Musik, Sport, Gymnastik treiben;
b) (ugs. ) tun: Unsinn, allerhand Unfug treiben; was treibt sie so den ganzen Tag?; was treibst du denn? (wie geht es dir, was machst du?);
c) in bestimmter Weise verfahren: mit etw. Handel treiben; seinen Spaß mit jmdm. treiben; er treibt ein falsches, unehrliches Spiel mit uns (betrügt uns);
d) (ugs. abwertend) sich verhalten: er treibt es schlimm, arg, gar zu toll; sie trieb es ganz schön bunt (wild); er treibt es noch so weit, dass er entlassen wird;
Ü er wird es nicht mehr lange treiben (man wird seine Machenschaften aufdecken; auch salopp, verhüll. : er wird bald sterben).
5. von einer Strömung fortbewegt werden: das Eis treibt auf dem Fluss; der Ballon ist südwärts, über die Grenze getrieben; das Schiff treibt auf dem Meer; wir treiben ans Land; eine Leiche trieb auf dem/im Wasser; Nebelschwaden treiben in der Luft; treibende Wolken; das Boot trieb kieloben;
Ü er lässt sich zu sehr treiben (verhält sich zu passiv); man weiß nicht, wohin die Dinge treiben (wie sie sich entwickeln).
6. im Treibhaus heranziehen: Tulpen, Paprika treiben; im Treibhaus getriebener Salat.
7. austreiben:
a) die Knospen treiben; die Saat fängt an zu treiben;
b) der Baum treibt Knospen, Blüten, Blätter; der Roggen treibt Ähren.
8. (seltener)
a) aufgehen: die Hefe, der Teig muss noch treiben;
b) aufgehen lassen: das Backpulver treibt den Teig.
es [mit jmdm. ] treiben (ugs. verhüll. ; [mit jmdm. ] geschlechtlich verkehren)
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