Duden - Das Stilwörterbuch
tragen
/vgl. "getragen"/:1.
a) halten, stützen und mit sich führen: ein Kind auf dem Arm, in den Armen, huckepack tragen; einen Koffer tragen; eine Last in der Hand, auf dem Rücken, auf dem Kopf tragen; der Hund trug eine Ratte im Maul; Steine, Holz, Kartoffeln tragen; den Arm in der Binde, in einer Schiene tragen;
Ü die Füße, die Knie tragen mich kaum noch, nicht mehr, nicht weiter (ich bin sehr müde); er eilte davon, so schnell ihn die Füße trugen; jmdm. tragen helfen;
b) tragend bringen: ein Kind ins Bett tragen; die Sanitäter trugen den Verletzten [auf einer Bahre] zum Krankenwagen; jmdm. /für jmdn. den Koffer zum Bahnhof tragen; das Essen aus der Küche ins Zimmer tragen; etwas an Bord, in den Keller tragen;
Ü das Auto wurde aus der Kurve getragen (kam in der Kurve von der Fahrbahn ab); Klatsch von Haus zu Haus tragen;
c) schwer> sich mit einer Last abmühen: sie trägt schwer an ihren zwei Koffern, hat schwer daran zu tragen; wir hatten schwer zu tragen (waren sehr bepackt);
Ü er trägt schwer an (leidet schwer unter) seiner Schuld;
d) sich in bestimmter Weise tragen lassen: der Koffer trägt sich leicht, bequem; das Paket trägt sich schlecht; diese Last trägt sich am besten auf dem Rücken;
e) von unten stützen: Säulen tragen das Dach; der Turm trägt eine Aussichtsplattform; tragende Balken;
Ü die Regierung wird vom Vertrauen des Volkes getragen; das Unternehmen trägt sich selbst (braucht keine Zuschüsse); die tragende (grundlegende) Idee eines Werkes; eine tragende Rolle (Hauptrolle) spielen;
f) (ein Gewicht) aushalten: die Brücke trägt auch schwerste Lasten; der Magnet trägt fünf Zentner; die Eisdecke trägt einen Erwachsenen; das Salzwasser trug ihn (er ging darin nicht unter); sich von den Wellen tragen lassen; das Eis trägt noch nicht.
2.
a) mit sich führen: eine Waffe tragen; einen Pass bei sich tragen;
b) mit etw. bekleidet sein: hohe Stiefel, Jeans, ein neues Kleid, ein Kostüm, [eine] Tracht, [eine] Uniform, eine Mütze tragen; sie trägt Trauer (Trauerkleidung); das trägt man heute nicht mehr (das ist nicht mehr modern); sie trägt die Röcke gern lang, kurz; man trägt wieder kurz, lang (kurze, lange Röcke sind wieder modern); ADJ. PART.: getragene (gebrauchte) Sachen, Kleider, Schuhe;
c) etw. an sich haben: Einlagen im Schuh, ein Bruchband tragen; Kontaktlinsen, eine Brille tragen; er trägt eine Perücke, ein Toupet, einen Bart; sie trägt Ohrringe, einen Brillantring, viel/wenig/keinen Schmuck; sie trug eine Blume im Haar; Orden, eine Krone tragen;
d) in bestimmter Weise halten: er trägt den Kopf immer etwas schief, gesenkt; der Hund trug seinen Schwanz hoch (streckte ihn nach oben);
e) in bestimmter Weise frisiert sein: sie trägt das Haar glatt, gewellt, kurz, lang, in Locken, zu einem Zopf geflochten;
f) bestimmte Trageigenschaften haben: dieser Stoff trägt sich schlecht; das Hemd trägt sich sehr angenehm.
3. hervorbringen: der Baum trägt Früchte; der Acker trägt Roggen, Klee; die Bäume tragen in diesem Jahr schlecht, gut, zum ersten Mal;
Ü seine Bemühungen haben [reiche] Früchte getragen (Erfolg gebracht); das Kapital trägt Zinsen.
4. trächtig sein: die Kuh trägt ein Kalb; die Kuh, die Stute trägt; tragende Muttertiere.
5. ertragen: er trägt sein Unglück tapfer; sie trug ihr Schicksal mit Würde; er hat ein schweres Los zu tragen; sie hat ihr Leiden mit Fassung getragen.
6. übernehmen: die Kosten tragen; die Verluste trägt die Versicherung; das Risiko tragen wir; er musste die Folgen seines Tuns tragen; die Verantwortung für etwas, die Schuld an etw. tragen.
7. (geh. )
a) haben: einen berühmten Namen tragen; er trägt den Ehrentitel mit Stolz;
b) mit etw. versehen sein: der Grabstein trägt eine Inschrift; das Buch trägt den Titel ...; das Paket trägt die Aufschrift ...
8. zu> etw. in Erwägung ziehen: er trägt sich mit dem Gedanken, mit dem Plan, mit der Absicht, sein Haus zu verkaufen.
zum Tragen kommen (wirksam werden)
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