Duden - Das Stilwörterbuch
spielen
/vgl. "spielend"/:1.
a) ein Gesellschaftsspiel o. Ä. machen: die Kinder spielen Ball, Blindekuh, Versteck[en]; Skat, Halma, Dame, Karten spielen; [mit jmdm. , gegen jmdn. ] Schach spielen; wollen wir noch eine Partie spielen?; Trumpf, eine andere Farbe spielen (Kartenspiele; ausspielen);
b) sich aus Vergnügen beschäftigen: die Kinder spielen miteinander; im Sandkasten, im Hof, am Computer spielen; ihr dürft noch eine Weile spielen; geht noch ein wenig spielen!; mit Puppen, mit Bauklötzen, mit dem Ball, mit der elektrischen Eisenbahn spielen; die Katze spielt mit dem Wollknäuel; spielende Kinder;
c) durch Spielen in einen bestimmten Zustand gelangen: die Kinder haben sich müde, hungrig gespielt;
d) an etw. herumspielen: sie spielte an/mit ihrem Ohrring, Armband; das Kind spielt mit den Zehen;
Ü der Wind spielte mit ihren Haaren.
2. sich bei Glücksspielen beteiligen: niedrig, hoch, riskant, mit hohem Einsatz, um Geld spielen; in der Lotterie, im Lotto, in einer Spielbank spielen; wir haben erfahren, dass er spielt (Spieler ist); Lotto, Toto, Roulette spielen.
3. (Sport)
a) (als Sport) betreiben: er spielt hervorragend Golf, Tennis; Fußball, Handball, Eishockey spielen; mittwochs gehen sie immer Volleyball spielen;
b) einen Wettkampf austragen: spielt ihr heute?; die Mannschaft hat gut, schlecht, enttäuschend, offensiv, auswärts gespielt; man hat ihn selten so hervorragend spielen sehen; um Punkte, um einen Pokal spielen; sie müssen gegen eine der stärksten Mannschaften spielen; sie haben heute 1 : 0, unentschieden gespielt; es wird in der Halle gespielt;
c) es lässt sich in bestimmter Weise spielen: auf nassem Boden, bei solchem Wetter spielt es sich schlecht;
d) einen Ball o. Ä. im Spiel bewegen, gelangen lassen: den Ball hoch, flach, vors Tor spielen; die schwarze Kugel ins Loch spielen;
e) als Spieler einen bestimmten Posten einnehmen: er spielt halblinks, in der Verteidigung, als Stürmer; er spielt Verteidiger.
4.
a) ein Musikinstrument beherrschen: sie spielt gut, nur mittelmäßig, recht und schlecht Klavier; Flöte, Gitarre spielen; das Kind soll ein Instrument spielen lernen;
b) auf einem Musikinstrument hervorbringen: eine Etüde, eine Sonate [auf dem Klavier] spielen; sie spielt am liebsten Jazz; sie spielten [Werke von] Bach und Mozart; die Kapelle spielte einen Marsch;
Ü spiel doch mal deine neue CD (ugs. ; leg sie ein); das Radio spielte (im Radio hörte man) beliebte Melodien;
c) musizieren: auswendig, vierhändig, vom Blatt, ohne Noten, nach dem Gehör spielen; sie spielten auf der Geige, an zwei Flügeln; sie spielt in einer Rockband; zur Unterhaltung, zum Tanz spielen; das Orchester spielt (konzertiert) morgen in München;
Ü bei ihm spielt (ugs. ; läuft) den ganzen Tag das Radio.
5.
a) schauspielerisch darstellen: in einem Stück eine kleine Rolle, die Hauptrolle, den jugendlichen Liebhaber spielen; sie spielte die Ophelia überzeugend, sehr differenziert; sie spielte gut, eindringlich;
b) auf-, vorführen: ein Drama, eine Oper spielen; was wird heute im Kino, im Theater gespielt?; das Stadttheater spielt heute »Hamlet«;
Ü ich möchte wissen, was hier eigentlich gespielt wird (ugs. ; vor sich geht);
c) als Darsteller auftreten: jeden Abend spielen müssen; er spielt am Burgtheater, nur noch an großen Bühnen.
6. durch seine sportliche, künstlerische Leistung aufsteigen: dieser Schauspieler hat sich in letzter Zeit [ganz] nach vorne, in die erste Reihe gespielt; die Mannschaft hat sich in die Endrunde, an/in die Weltspitze gespielt.
7. sich zutragen: der Roman, der Film, die Oper spielt um die Jahrhundertwende, in Spanien.
8.
a) vortäuschen: er spielt immer den großen Herrn, den Überlegenen; sie spielt gern die Naive, die große Dame; er spielte den Beleidigten (war [scheinbar] beleidigt), den Unschuldigen (will es nicht gewesen sein); sie spielte ihre Anteilnahme stets überzeugend; gespieltes Interesse; seine Überlegenheit war nur gespielt; mit gespielter Gleichgültigkeit;
b) eine Funktion übernehmen: könntest du mal [die] Dolmetscherin spielen?; er musste mal wieder den Schiedsrichter/sollte mal wieder den Sündenbock spielen; sie hat es satt, den ganzen Tag Hausfrau zu spielen.
9.
a) sich leicht [hin u. her] bewegen: der Wind spielt in den Zweigen; das Sonnenlicht spielte auf dem Waldboden; das Wasser spielt um seine Füße;
Ü ein Lächeln spielte um ihre Lippen;
b) in einen anderen Farbton übergehen: ihr Haar spielt ins Rötliche; das Blau ihres Kleides spielt ins Grünliche; der Diamant spielt (glitzert) in allen Farben.
10. sein Spiel treiben: sie spielte [nur] mit ihm, mit seinen Gefühlen, mit der Liebe; er hat mit dem Leben gespielt (hat es aufs Spiel gesetzt); er spielt gern mit Worten (liebt das Wortspiel).
etw. spielen lassen (etw. wirksam werden lassen; etw. einsetzen): seine Beziehungen, sein Geld spielen lassen; sie ließ ihren Charme spielen
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