Duden - Das Stilwörterbuch
schneiden
1.a) zerschneiden, aufschneiden: Papier, Glas, Blech schneiden; Käse, Brot, Fleisch schneiden; Zwiebeln in Ringe, eine Torte in Stücke, den Schinken [in Würfel], den Braten, die Wurst [in Scheiben] schneiden; Stämme werden zu Brettern geschnitten;
b) abschneiden: Blumen, Rosen schneiden; eine Probe vom Stoff, Zweige von den Bäumen schneiden; Getreide, Gras mit der Sichel schneiden; die Mutter schnitt den Kindern/für die Kinder das Brot; er hat die Scheiben sehr dünn, dick geschnitten; ich schneide mir eine Scheibe Brot, ein Stück vom Schinken; im Wald wird Holz geschnitten (werden Bäume gefällt);
c) herausschneiden: eine faule Stelle aus dem Apfel, einen Artikel aus der Zeitung schneiden;
d) (als Friseur[in]) mit der Schere arbeiten: der Friseur schneidet gut, schlecht, kann nicht schneiden;
e) zerschneiden u. etw. anderem zufügen: Kräuter in die Suppe, Wurst in den Grünkohl schneiden.
2.
a) beschneiden, stutzen: die Obstbäume, die Sträucher, die Hecken, den Rasen schneiden; jmdm. , sich die Fingernägel schneiden; ich habe mir das Haar schneiden lassen;
b) cutten: einen Film, ein Tonband schneiden; weich, hart (mit weichen, harten Übergängen) schneiden.
3.
a) jmdm. , sich eine Schnittwunde beibringen: der Friseur hat mich [versehentlich] geschnitten; ich habe mich am Glas, beim Rasieren, beim Kartoffelschälen, mit der Klinge, mit dem Messer geschnitten; ich schnitt mir/mich in den Finger;
b) einen Schnitt machen: mit der Schere versehentlich in den Stoff schneiden;
c) durch Schneiden erzeugen: er schnitt versehentlich ein Loch ins Tischtuch;
d) (Medizinjargon) operieren: einen vereiterten Finger, ein Geschwür schneiden; er muss geschnitten werden.
4.
a) durch Bearbeiten mit einem Schneidewerkzeug herstellen: einen Stempel schneiden; ein Gewinde schneiden; Figuren, Linien in Holz, in Stahl, in Stein schneiden; er schnitt ein Herz, seinen Namen in die Rinde; Pfeifen aus Weiden schneiden; Bretter, Bohlen aus den Stämmen schneiden; Scherenschnitte aus Papier schneiden;
Ü ihr Gesicht ist sehr fein, markant geschnitten (geformt); mandelförmig geschnittene Augen;
b) (ein bestimmtes Gesicht) machen: Gesichter, eine Fratze, eine Grimasse, eine spöttische Miene schneiden; er schnitt eine Miene, als wolle er weinen;
c) zuschneiden: nach einem Muster, aus der Hand schneiden; ein weit, gerade geschnittener Mantel; das Kleid ist elegant, sportlich geschnitten (hat einen eleganten, sportlichen Schnitt); die Wohnung ist gut geschnitten (hat eine gute Raumaufteilung).
5. Drall geben: beim Billard, [Tisch]tennis den Ball schneiden; er schneidet stark, dauernd.
6.
a) nicht ausfahren: der Fahrer, der Wagen hat die Kurve geschnitten;
b) von der Seite her vor ein anderes Fahrzeug fahren: ein Lkw hat mich, meinen Wagen [beim Überholen] geschnitten.
7. bewusst nicht beachten: weil wir neulich Streit hatten, schneidet er mich; von den Kollegen geschnitten werden.
8.
a) bestimmte Schneideigenschaften haben: die Schere schneidet gut, scharf, schlecht; die Säge, das Messer schneidet nicht mehr richtig;
b) (auf der Haut) einen scharfen Schmerz verursachen: der Wind schnitt ihm ins Gesicht; eine schneidende Kälte; heute ist es schneidend kalt;
Ü ihre Worte schnitten ihm ins Herz (geh. ; schmerzten ihn zutiefst); schneidender Hohn, Spott; er sprach mit schneidender (scharfer) Stimme, in schneidendem (scharfem) Ton;
c) scharf eindringen: der Gurt schneidet ins Fleisch; das Gummiband schneidet in die Haut.
9. kreuzen: 100 m weiter schneidet der Weg die Bahnlinie; die beiden Verkehrswege schneiden sich; die zwei Geraden schneiden sich in diesem Punkt; zwei sich schneidende Ebenen.
10. (ugs. ) sich irren: da schneidest du dich aber gewaltig, wenn du das glaubst.
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