Duden - Das Stilwörterbuch
schließen
/vgl. "geschlossen"/:1. zumachen: eine Tür, die Fenster, das Ventil, einen Schrank, einen Koffer, einen Kasten, einen Deckel, die Augen, den Mund, die Hand zur Faust schließen; ein Buch schließen; eine Flasche [mit einem Korken] schließen; sie half ihr, das Kleid zu schließen.
2.
a) den Betrieb einstellen: ein Geschäft vorläufig, aus Altersgründen schließen; der Fleischer schließt seinen Laden mittwochs schon um 13 Uhr; die Messe hat ihre Pforten geschlossen (ist zu Ende); der Schalter wird um 18 Uhr geschlossen; die Schulen wurden wegen Ansteckungsgefahr geschlossen; das Museum ist heute geschlossen; /Schild an Geschäften, auf Ämtern o. Ä. /: heute geschlossen!; die Fabrik musste schließen;
b) geschlossen werden: die Schulen schließen für sechs Wochen; die Geschäfte schließen um 20 Uhr; der Bäcker (die Bäckerei) hat über Mittag geschlossen; die Börse schloss freundlich (Börsenw. ; bei Börsenschluss standen die Kurse günstig).
3.
a) zugehen: die Blüten haben sich bereits geschlossen; die Tür hatte sich inzwischen wieder geschlossen; die Fangarme schlossen (legten) sich um das Opfer; die Wunde hat sich noch nicht geschlossen (ist noch nicht zugeheilt);
b) in einer bestimmten Weise zugehen: die Tür schließt gut, schlecht, schwer, automatisch, von selbst; der Deckel schließt nicht richtig;
c) einen Schlüssel im Schloss herumdrehen: du musst zweimal schließen.
4.
a) einschließen: Schmuck in eine Kassette schließen; der Gefangene wurde in eine Zelle geschlossen;
Ü jmdn. in die Arme schließen (umarmen);
b) anschließen: er schloss sein Fahrrad an das Geländer, den Hund an die Kette.
5. zumachen: eine Lücke im Zaun schließen; einen gebrochenen Deich, Damm wieder schließen (reparieren); einen Durchgang, einen Zugang schließen; einen Stromkreis schließen (vervollständigen);
Ü die Grenze schließen (unpassierbar machen).
6. <[mit jmdm. ] etw. schließen> eingehen: mit jmdm. einen Vertrag, einen Bund, ein Bündnis schließen; Frieden schließen; mit jmdm. die Ehe schließen; /verblasst/: eine Bekanntschaft schließen; wir schlossen Freundschaft mit ihm; mit jmdm. einen Kompromiss schließen.
7. beenden: eine Sitzung, eine Versammlung, eine Debatte schließen; ich schließe nun die Rednerliste (nehme keine neuen Wortmeldungen mehr an); er schloss seine Rede, seinen Brief mit den Worten: ...; sie schloss (beendete ihren Vortrag o. Ä. ) mit einem Zitat; hiermit schließe ich für heute.
8.
a) folgern: das lässt sich [nicht] ohne Weiteres aus seinen Worten, aus seinem Verhalten, aus den Anzeichen schließen; daraus kann man schließen, dass ...;
b) Schlussfolgerungen ziehen: vom Besonderen auf das Allgemeine schließen; von den hiesigen Verhältnissen auf die Zustände in Frankreich schließen; vom Stil auf den Autor, auf die Entstehungszeit des Werkes schließen (den Autor, die Entstehungszeit herleiten); du schließt von dir auf andere.
9. enden: der Prozess schloss mit einem Freispruch; der Brief schloss mit einem Gruß an die Familie.
10. auf etw. folgen: daran schloss sich ein Unterhaltungsprogramm; an den Vortrag schloss sich eine Diskussion.
etw. in sich schließen (etw. [mit] enthalten)
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