Duden - Das Stilwörterbuch
Luft
die:1. gute, frische, saubere, sauerstoffarme, schlechte, stickige, warme, heiße, kalte, kühle, verbrauchte Luft; flüssige, verflüssigte Luft; die Luft ist feucht, ganz trocken; hier ist die Luft sehr belastet (verschmutzt); hier ist eine Luft zum Schneiden (ugs. ; ist die Luft sehr verbraucht); es weht ein frisches, angenehmes Lüftchen (Wind); die Luft erwärmt sich nur langsam; der Wohnung fehlen Licht und Luft; das Gewitter hat die Luft gereinigt; sich Luft zufächeln; die Luft verschmutzen; die Abgase verpesten die Luft; Vorschriften für die Reinhaltung der Luft; frische Luft ins Zimmer [herein]lassen; die verbrauchte Luft absaugen; der Reifen, Schlauch hat zu wenig Luft, hält die Luft nicht mehr; die Luft (ugs. ; den Luftdruck) prüfen, kontrollieren, nachsehen [lassen]; die Luft aus den Reifen, aus dem Ballon lassen; an die [frische] Luft (ins Freie) gehen; sich viel in der frischen Luft (im Freien) aufhalten; der Motor wird mit Luft gekühlt;
Ü im Bücherschrank etwas Luft (Platz) schaffen, machen; sich etwas Luft (Spielraum, Bewegungsfreiheit) verschaffen; zwischen Wand und Schrank etwas Luft (Zwischenraum) lassen; an der nächsten Haltestelle wird es Luft geben (steigen so viele Leute aus, dass wieder mehr Platz vorhanden sein wird); in die Luft (ins Leere) greifen.
2. Atem[luft]: plötzlich blieb ihm [vor Schreck] die Luft weg; die Luft einziehen, anhalten; der zu enge Kragen schnürte ihm die Luft ab; keine Luft mehr bekommen, (ugs. :) kriegen; tief Luft holen; wir wollen ein wenig Luft schnappen [gehen] (ugs. ; spazieren gehen); nach Luft ringen, (ugs. :) schnappen (mühsam atmen);
R jetzt halt mal die Luft an! (ugs. ; sei endlich still!; hör jetzt endlich auf!); da bleibt einem ja die Luft weg! (das ist ja ungeheuerlich!).
3. freier Raum über dem Erdboden: die Aufnahmen sind aus der Luft (von einem Luftfahrzeug aus) gemacht; bei der Explosion flogen Autos durch die Luft, wurden Autos durch die Luft geschleudert; etw. in die Luft (in die Höhe) werfen; vor Freude in die Luft springen; in die Luft schauen, (ugs. :) gucken; ein Gebäude in die Luft sprengen, jagen (es sprengen, um es zu zerstören od. zu beseitigen); frei sein wie der Vogel in der Luft; das Flugzeug erhebt sich, steigt in die Luft; zur Warnung in die Luft schießen.
die Luft ist rein/sauber (ugs. ; es ist niemand da, der horcht, beobachtet, eine Gefahr darstellt o. Ä. )
irgendwo ist/herrscht dicke Luft (ugs. ; irgendwo herrscht eine gespannte Atmosphäre, eine gereizte Stimmung)
für jmdn. Luft sein (ugs. ; von jmdm. demonstrativ nicht beachtet werden)
heiße Luft sein (ugs. ; nichtssagend, nicht von Belang sein)
in etw. ist noch Luft [drin] (ugs. ; bei etw. gibt es noch einen Spielraum zum Manövrieren, noch eine bestimmte Handlungsfreiheit o. Ä. )
jmdm. geht die Luft aus (ugs. ; jmdm. gehen die [wirtschaftlichen, finanziellen] Mittel aus)
jmdn. wie Luft behandeln (ugs. ; jmdn. demonstrativ nicht beachten)
aus etw. ist die Luft raus (ugs. ; etw. hat seine Aktualität, seine Bedeutung verloren)
sich (Dat. ) Luft machen (ugs. ; aufgestauten Ärger o. Ä. aussprechen u. sich dadurch Erleichterung verschaffen)
jmdm. die Luft abdrehen/abdrücken (ugs. ; jmdn. wirtschaftlich ruinieren)
gesiebte Luft atmen (ugs. scherzh. ; im Gefängnis sein)
jmdn. an die [frische] Luft setzen/befördern (ugs. ; 1. jmdn. aus der Wohnung, aus dem Haus o. Ä. hinauswerfen. 2. jmdn. aus einer Stellung entlassen)
aus der Luft gegriffen/geholt sein (frei erfunden sein)
in die Luft gucken (ugs. ; das Nachsehen haben)
in die Luft fliegen/gehen (ugs. ; explodieren)
jmdn. , etw. in der Luft zerreißen (salopp; jmdn. , etw. vernichtend kritisieren)
in der Luft liegen (1. bevorstehen: ein Gewitter lag in der Luft 2. dem Zeitgeist entsprechen)
in der Luft hängen/schweben (ugs. ; 1. noch ungewiss, noch nicht entschieden sein. 2. ohne finanziellen Rückhalt sein)
[schnell/leicht] in die Luft gehen (ugs. ; [sehr schnell] ärgerlich, wütend werden)
sich in Luft auflösen (ugs. ; 1. [meist von Dingen] spurlos verschwinden. 2. [von Plänen, Vorhaben] nicht verwirklicht werden)
von Luft und Liebe leben (ugs. scherzh. ; sehr wenig essen)
nicht von der Luft/von Luft und Liebe leben können (ugs. ; nicht ohne materielle Grundlage existieren können)
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