Duden - Das Stilwörterbuch
lesen
1 1. etwas Geschriebenes entziffern:a) laut, leise, schnell, langsam, deutlich, stockend lesen; sie liest gerne; jeden Abend im Bett lesen; in einem Buch lesen; die Kinder können schon lesen, lernen lesen;
b) einen Satz, die Zeitung, einen Roman, einen Bericht, die Post, E-Mails lesen; Noten, eine Partitur lesen; wir lesen das Drama mit verteilten Rollen; eine Nachricht in der Zeitung lesen; ich habe in dem Protokoll gelesen, dass er den Unfall verschuldet hat; etw. flüchtig, aufmerksam, mit Interesse lesen; lies doch mal am Aushang, ob der Betriebsausflug stattfindet; wo hast du das gelesen?; seine Handschrift ist schlecht zu lesen; etw. nicht mehr lesen können; am liebsten liest er Krimis; ein gern gelesener Roman, Schriftsteller; der Text ist so zu lesen (zu verstehen), dass ...; hier ist zu lesen (steht geschrieben), dass ...; ein Gesetz lesen (Politik; vor dem Parlament beraten); Korrekturen, Fahnen lesen (Druckerspr. ; neu gesetzten Text auf seine Richtigkeit durchlesen); eine Messe lesen (kath. Rel. ; zelebrieren);
Ü Gedanken lesen (erraten) können;
c) man konnte viel, nichts, etwas darüber lesen; ich habe davon gelesen.
2. <[etw.] aus etw. lesen> vorlesen: aus eigenen Werken lesen; der Dichter las einige Abschnitte aus einer unveröffentlichten Novelle.
3. entnehmen: aus jmds. Zeilen einen Vorwurf, gewisse Zweifel lesen; in ihrer Miene konnte man die Verbitterung lesen; aus ihrem Blick, Gesicht war deutlich zu lesen, was sie dachte.
4. sich lesen lassen: das Buch liest sich leicht, flüssig, schwer; der Bericht las sich wie ein Roman.
5. <[etw.] lesen> eine Vorlesung halten: an der Heidelberger Universität, zweimal in der Woche lesen; er liest neuere Geschichte, moderne Lyrik; <über etw (Akk. ) lesen> über moderne Lyrik lesen.
 
2 :
a) sammeln: Ähren, Beeren, Trauben lesen;
b) verlesen: Erbsen, Linsen, Mandeln lesen; Salat lesen.
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