Duden - Das Stilwörterbuch
leben
1.a) am Leben sein; existieren: seine Eltern leben noch; der Verunglückte lebte nicht mehr, als der Arzt eintraf; das Kind hat nur wenige Stunden gelebt; er hat nicht lange gelebt (ist früh gestorben); sie wollte nicht mehr länger leben; ohne dich kann ich nicht leben; nicht mehr lange zu leben haben (todkrank sein); jmdn. leben lassen (nicht töten); nicht leben und nicht sterben können (sich sehr krank fühlen); lebst du [überhaupt] noch? (ugs. scherzh. ; Frage an jmdn. , der sehr lange nichts von sich hören ließ); das stimmt, so wahr ich lebe (ugs. ; Beteuerungsformel); er lebte im 15. Jahrhundert, von 1864 bis 1923, fast 80 Jahre; wie viele Menschen leben auf der Erde?; er weiß zu leben (weiß das Leben zu genießen); die noch lebenden Nachkommen; das lebende Inventar (Rechtsspr. ; Viehbestand); SUBST.:
Ü das Bild, die Statue lebt [förmlich, gleichsam] (ist sehr ausdrucksvoll); die Hoffnung lebt in ihr; eine lebende (in der Gegenwart gesprochene) Sprache;
R leben und leben lassen;
b) fortbestehen: der Künstler lebt in seinen Werken; sein Andenken lebt in uns; ihr Name wird für alle Zeiten leben.
2. wohnen: in der [Groß]stadt, auf dem Lande leben; er lebte [seit zwei Jahren, schon zwei Jahre lang, illegal, unter einem falschen Namen] in München, auf Madagaskar;
Ü sie lebt in der Vergangenheit, in einer Traumwelt.
3.
a) sich ernähren: Diät, fleischlos, fast nur von Gemüse leben; sie lebt streng nach Diät; sie leben sehr gesund;
b) seinen Lebensunterhalt bestreiten: von den Zinsen, von seiner Hände Arbeit leben; von diesem Gehalt, von der Rente allein kann ich nicht leben; von seinen Eltern leben; von der Liebe, von Einbildungen kann man nicht leben; von Luft und Liebe leben (ugs. ; sich keine Gedanken darüber machen, wovon man lebt);
R SUBST.: das ist zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.
4.
a) sein Leben verbringen: einsam, zurückgezogen, ohne Sorgen, gut, anständig, armselig, einfach, sparsam, üppig, (ugs. :) flott, enthaltsam, christlich leben; aus dem Koffer leben (immer unterwegs sein); in glücklicher Ehe, in Scheidung leben; allein, mit einer Frau leben; sie lebt von ihrem Mann getrennt; in kleinen, in geordneten Verhältnissen, im Wohlstand, im Überfluss, wie Gott in Frankreich, wie ein Fürst leben; (ugs. :) leben wie die Made im Speck; er hat gelernt mit seiner Krankheit zu leben; damit kann ich leben (das ist für mich [noch] akzeptabel); damit musst du leben (damit musst du dich abfinden); herrlich und in Freuden leben; nach seinem Glauben leben; über seine Verhältnisse leben; sie lebten unter falschem Namen; sie leben wie Hund und Katze (leben in ständigem Streit); viele Tiere leben in Herden;
b) /mit einem Substantiv des gleichen Stammes als Objekt/ verbringen: ein glückliches, eintöniges, trauriges Leben leben; sie lebt ihr eigenes Leben;
c) praktizieren: Demokratie, Treue, seinen Glauben leben; die hier gelebte Zusammenarbeit;
d) sich befinden: mit jmdm. in Frieden, im Streit leben;
Ü er lebt in dem Glauben, Wahn, man wolle ihm schaden;
e) sein Leben verbringen können: hier lebt es sich wunderbar; bei solchen Menschen, in diesem Klima lässt es sich gut leben.
5. sich jmdm. , etw. widmen: sie lebt nur für ihre Kinder, für ihre Familie, für die Wissenschaft, für ihre Idee; ganz seiner Familie, seinem Beruf leben.
wie er/sie leibt und lebt (in seiner/ihrer ganz typischen Art, wie man ihn/sie kennt)
jmd. , etw. lebe! (Wunschformel): es lebe die Freiheit!; lang lebe der König!
es von den Lebenden nehmen (ugs. ; einen hohen, überhöhten Preis verlangen)
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