Duden - Das Stilwörterbuch
lassen
1.a) unterlassen: lass das!; lass die Spielerei, diese Bemerkungen!; er kann das Trinken, das Spielen nicht lassen; zuletzt wusste sie nicht mehr, was sie tun und lassen sollte; zuerst wollte ich ihn anzeigen, aber dann habe ich es doch gelassen;
R tu, was du nicht lassen kannst (du musst selbst wissen, was du tust);
b) ablassen: nicht vom Alkohol lassen; auch im Alter kann er vom Sport nicht ganz lassen;
c) (veraltend) sich von jmdm. , etw. trennen: voneinander nicht lassen können.
2. zurücklassen: ich lasse meine Tasche, mein Auto zu Hause; das Gepäck habe ich am Bahnhof gelassen (aufbewahrt); ich lasse das Kind nicht allein in der Wohnung; die Tiere nachts auf der Weide lassen; lassen Sie [mir/für mich] bitte noch etwas Kaffee in der Kanne; wo hast du denn den Schlüssel gelassen?;
Ü ich habe in dem Geschäft heute viel Geld gelassen (ugs. ; ausgegeben).
3. überlassen: ich kann dir das Buch bis morgen lassen; ich lasse Ihnen meinen Ausweis als/zum Pfand; der Vater hat dem Sohn den Wagen für den Urlaub gelassen; billiger kann ich Ihnen das Gerät nicht lassen (abtreten, verkaufen); sie ließ ihm seinen Spaß (hat ihm den Spaß nicht verdorben); das muss man ihm lassen (zugestehen), kleinlich war er nie; uns wurde nichts gelassen (wurde alles genommen).
4. hinein-, herauslassen: keinen Fremden in die Wohnung lassen; die Tiere aus dem Stall, auf die Weide lassen; die Träger ließen den Sarg in die Tiefe; es wird niemand vorzeitig in den Saal gelassen; Wasser in die, aus der Wanne, frische Luft ins Zimmer lassen; er hat [mir] die Luft aus den Reifen gelassen; ein Boot zu Wasser lassen.
5. belassen: die Kleider gleich im Koffer lassen; das Kind in der Schule lassen (es nicht herausnehmen); jmdn. in Ruhe, in Frieden, bei/in seinem Glauben, ungeschoren, unbehelligt, ohne Aufsicht lassen; etw. so lassen, wie es ist; nichts unversucht lassen; etw. in der Schwebe, unangetastet lassen; wir wollen es dabei lassen; wir haben alles beim Alten gelassen; einen Brief ungeschrieben lassen; man lässt alles bewusst im Dunkeln; sie lassen uns im Ungewissen.
6. veranlassen; zulassen: jmdn. rufen, grüßen, kommen, warten lassen; einen Anzug reinigen lassen, den Wagen waschen lassen; sie hat das Wasser [in die Wanne] laufen lassen /(selten:) gelassen; sie haben das arme Tier einfach verhungern lassen; ich lasse mich nicht beleidigen; sich verleugnen lassen; sie hat ihn gehen lassen müssen; er will, sie wollen sich scheiden lassen; lass mich bitte ausreden; jmdn. etw. Vernünftiges lernen lassen; [sich] die Speisekarte bringen lassen; [sich] etw. in der Wohnung, im Auto einbauen lassen; das Licht brennen lassen; ich lasse mich davon nicht abhalten; er ließ mich wissen (setzte mich davon in Kenntnis), dass ...; ich lasse bitten (der Besucher soll bitte hereinkommen); ich lasse mir das nicht gefallen, wegnehmen; jmdm. etw. ausrichten, mitteilen, bringen lassen; ich habe mir sagen lassen (habe erfahren), wie es passiert ist; sie hat mir eine Nachricht zukommen lassen; sie lässt sich nichts, nicht das Geringste anmerken.
7. die Möglichkeit zu etw. bieten: das Material lässt sich gut verarbeiten; die Tür hat sich nicht mehr öffnen lassen; der Wein lässt sich trinken (ist recht gut); das lässt sich (kann man) nicht beweisen; das lässt sich hören (ist akzeptabel); das lässt sich denken (ist verständlich), lässt sich [irgendwie] machen, arrangieren (ist möglich); das lässt sich nicht [mehr] umgehen; hier lässt es sich leben (hier kann man gut leben); es lässt sich nicht leugnen, dass ...
8. /drückt eine aufmunternde, freundliche Aufforderung aus/: komm, lass uns jetzt gehen!; lasst uns noch ein paar Minuten warten, nicht ungerecht sein.
etw. etw. sein lassen (ugs. ; etw. nicht mehr beachten): sie ließ die Arbeit Arbeit sein und ging ins Schwimmbad
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